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Aus für Rettungshubschrauber in Niebüll?

11.09.2014, 11:53 Uhr

Foto: DRF Luftrettung

Dänemark baut eigene Luftrettung auf

Die Region Süddänemark will sich zu einem großen Teil aus der Gesundheitskooperation mit Schleswig-Holstein zurückziehen. Das meldet das „Flensburger Tageblatt“ in seiner heutigen Online-Ausgabe und zitiert dazu aus einem Sparkatalog, den die in Vejle ansässige Regionsverwaltung erarbeitet hat. Das Papier soll auch den „Ausstieg aus der Nutzung des Rettungshubschraubers in Niebüll“ umfassen. Der Verzicht auf „Christoph Europa 5“ in Niebüll wird mit einer Neustrukturierung der Luftrettung in ganz Dänemark begründet. Dadurch werde in Billund in Mitteljütland ab dem 1. Oktober ein RTH stationiert. „Das verringert den Bedarf am Niebüll-Hubschrauber“, heißt es dazu in der Sparliste. Die Landesregierung zeige sich alarmiert über die dänischen Ausstiegspläne. In keiner anderen Grenzregion gibt es nach Angaben der DRF Luftrettung eine vergleichbare Partnerschaft. Wenngleich von den 1.194 Einsätzen des Niebüller Hubschraubers im vergangenen Jahr nur 69 nach Dänemark führten. Die Flüge über die Grenze machten nur 6% der Einsätze aus. Bei der DRF Luftrettung sieht man „Christoph Europa 5“ daher wirtschaftlich auch ohne die Dänen nicht gefährdet.

Europaministerin Anke Spoorendonk (SSW) hat Süddänemarks Regionsvorsitzenden Carl Holst dazu aufgerufen, die Sparvorschläge „noch einmal zu überdenken“. Gerade der Hubschrauber sei ein Paradebeispiel für eine grenzübergreifende und unbürokratische Partnerschaft, die „den Bürgern direkt zugute“ komme. Spoorendonk äußerte zudem die Sorge, ein Ausstieg der Dänen könne Konsequenzen für den Standort in Niebüll haben. Ausdrücklich habe die Ministerin angeboten, sich zu Verhandlungen zusammenzusetzen, um die Gesundheitskooperation über die Grenze hinweg doch noch weiterentwickeln zu können. Auch Niebülls Bürgermeister Wilfried Bockholt will sich den Abzug gar nicht vorstellen, der Rettungshubschrauber gehöre einfach „zum System“ dazu.

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