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Deutliche Qualitätseinbußen im Rettungsdienst im Landkreis Peine

23.11.2017, 10:05 Uhr

Foto: K. von Frieling

Personalmangel, schlechte Bewerbungslage, unzureichende Bezahlung


Im Landkreis Peine wird am Montag dem Ausschuss für zentrale Verwaltung und Feuerschutz der Jahresabschlussbericht des Rettungsdienstes für das vergangene Jahr zur Kenntnisnahme vorgelegt. Leistungserbringer sind der ASB-Kreisverband Peine, der DRK-Kreisverband Peine und die Firma Rettungsdienst und Krankentransport Daetz. Beklagt wird in dem Bericht vor allem der weiter steigende Personalmangel, der durch den Wegfall der Rettungsassistenten sowie die Aus- und Weiterbildung von Notfallsanitätern entstehen würde. Auch mit der Bewerbungslage ist man im Landkreis Peine unzufrieden. Eingehende Bewerbungen würden überwiegend von frischen Rettungssanitätern oder Rettungsassistenten stammen, „die dem Arbeitsmarkt aus verschiedenen Gründen schon lange zur Verfügung stehen.“ Zudem würde die fehlende Fahrerlaubnis und auch -praxis häufig dazu führen, dass dieses Personal nur auf den KTW eingesetzt werden könne. Auch die jährliche Beauftragungsverlängerung sowie die Möglichkeit einer Ausschreibung würden zu einer erheblichen Verunsicherung der Mitarbeiterschaft führen.

Noch deutlichere Worte zur Gesamtsituation findet der Ärztliche Leiter Rettungsdienst in seiner Stellungnahme. Er bringt darin seine „wachsende Besorgnis“ zum Ausdruck, „dass Fluktuation des Personals und tendenziell sinkender Ausbildungsstand neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – letzteres u.a. messbar am Nichtbestehen der EVM-Zertifizierung – bereits definitiv den bisherigen qualitativen Standard der Versorgung von Notfallpatienten unterminiert“ hätten. Es sei bei weitem nicht mehr sichergestellt, dass ein Notfallpatient von einem für die erweiterten Kompetenzen im Landkreis Peine geschulten und zertifizierten Rettungsassistenten oder Notfallsanitäter im RTW behandelt werde. Außerdem müsse dringend und nachdrücklich an der Verbesserung der Attraktivität der Arbeitsplätze im Rettungsdienst gearbeitet werden, „nicht zuletzt durch ein deutlich besseres Einkommensniveau bei den Beauftragten!“ Einzig bei der Firma Daetz sei hier – trotz wiederholter Hinweise an die Rettungsdienstleitungen und die Geschäftsführer – ein relevanter Fortschritt zu verzeichnen. Dort werde inzwischen u.a. der TVöD angewendet.

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