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Gewalt gegen Retter stoppen

04.05.2017, 13:50 Uhr

Foto: M. Wilhelm

Nordrhein-Westfalen befragt 4.000 Einsatzkräfte zu ihren Erfahrungen

Viele Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst haben bereits erlebt, dass Situationen eskalieren und ihnen mit Aggressivität und Gewalt begegnet wird. Im Auftrag des nordrhein-westfälischen Innenministeriums, der Komba-Gewerkschaft NRW und der Unfallkasse NRW führt die Ruhr-Universität Bochum im Mai eine anonymisierte Online-Umfrage dazu durch, welche Erfahrungen die Rettungskräfte mit dem Phänomen Gewalt gegen die eigene Person während des Einsatzes gemacht haben. Dazu werden repräsentativ rund 4.000 Einsatzkräfte der Feuerwehren und Rettungsdienste in ganz Nordrhein-Westfalen befragt. Im Kern geht es bei der wissenschaftlichen Studie (geplant und durchgeführt vom Lehrstuhl für Kriminologie, Kriminalpolitik und Polizeiwissenschaft der juristischen Fakultät unter der Leitung Herr Prof. Dr. Feltes) um die Frage, worin die Ursachen für Übergriffe auf Helfer liegen, welcher Art die Übergriffe sind und wie ihnen präventiv begegnet werden kann. Die Daten dienen also zum einen der Beurteilung und qualitativen Bewertung des Phänomens, aber zum anderen auch der statistischen quantitativen Auswertung (ob z.B. auch Unterschiede zwischen dem städtischen und ländlichen Raum vorliegen). Daraus soll eine genaue Kenntnis über Gewalt gegen Einsatzkräfte resultieren, um besser auf solche Situationen vorbereiten zu können – also um Eskalationen unmittelbar zu vermeiden und um im Fall der Fälle mit ihnen umgehen zu können. Außerdem sollen daraus Maßnahmen zum Schutz entwickelt werden.

Der Landkreistag NRW, der Städte- und Gemeindebund NRW und der Städtetag NRW sowie der Verband der Feuerwehren in NRW unterstützen das Vorhaben. Die Ergebnisse werden im weiteren Verlauf des Jahres mit den teilnehmenden Aufgabenträgern diskutiert und gemeinsam werden dann Handlungsfelder abgesteckt. „Welche Mittel gegen Gewalt und Aggression auf Retter wirken, hängt entscheidend davon ab, ob sie an der richtigen Stelle ansetzen“, erklärt Ralf Jäger, Nordrhein-Westfalens Innenminister.

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