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Hilfsfristen im Rettungsdienst sollten reduziert werden

11.12.2014, 16:20 Uhr

Foto: R. Schnelle

DGOU kritisiert Planungen in Baden-Württemberg

In die Diskussion um die Hilfsfristen in Baden-Württemberg hat sich jetzt auch die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (DGOU) eingeschaltet. Sie kritisiert die aktuellen Planungen, die Hilfsfristen aufgrund von Personal- und Ressourcenknappheit von 10 auf 12 Minuten zu verlängern. Diese Entwicklung sei rückwärtsgewandt. „Im Interesse der Patienten sollte die Hilfsfrist statt verlängert eher auf 8 Minuten reduziert werden“, sagt Professor Reinhard Hoffmann, stellvertretender Generalsekretär der DGOU und Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (DGU), der als Ärztlicher Direktor an der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik in Frankfurt am Main tätig ist.

Die Probleme mit der Einhaltung der Hilfsfrist hätten u.a. zur Einführung des neuen Berufsbildes Notfallsanitäter geführt. DGOU und DGU begrüßen ausdrücklich die Qualifikationsmaßnahmen für ehemalige Rettungsassistenten, sehen aber die Gefahr, dass es durch eine Verlängerung von Hilfsfristen und einen zeitlichen Aufschub des Notarzteinsatzes letztlich zu einer „schleichenden Substitution des bewährten Notarztsystems in Deutschland durch ein nicht-arztgestütztes System (Paramedic-System) kommen könnte.“ Die medizinisch-qualitativen Vorteile eines Notarztes am Einsatzort insbesondere für Schwerverletzte seien in zahlreichen wissenschaftlichen Studien belegt worden. Am Einsatzort sei eine qualifizierte Teamarbeit zwischen Notarzt und Notfallsanitäter erforderlich.

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