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Ist eine Reduzierung der Rettungsleitstellen die Lösung?

10.08.2018, 10:02 Uhr

Foto: Fw Bremen

Gutachten über Leitstellenstruktur in Thüringen vorgestellt


Gestern hat Innenstaatssekretär Udo Götze in Weimar ein von der Landesregierung Thüringen beauftragtes Gutachten vorgestellt, das den Ist-Stand der zentralen Leitstellen erfasst und Optimierungsvorschläge für eine zukunftsfähige Leitstellenstruktur unterbreitet. Demnach bestehe in allen zentralen Leitstellen des Freistaats Handlungsbedarf: Die Digitalisierung der Leitstellentechnik müsse vorangetrieben werden, neue Strategien zum Schutz Kritischer Infrastrukturen seien umzusetzen und den gewachsenen Anforderungen an das Leitstellenpersonal sei mit einheitlichen Standards und einheitlicher Technik für die Aus- und Fortbildung zu begegnen. Hinzu kämen ein zunehmender Kostendruck und eine geschätzte Steigerung der Einsatzzahlen um jährlich 5%.

Die größte Veränderung soll jedoch mit einer Reduzierung der Rettungsleitstellen in Thüringen einhergehen. Das Gutachten, das auf einer Studie der Krankenkassen aufbaut, wonach eine Leitstelle mindestens 347.000 Einwohner versorgen müsse, um wirtschaftliche arbeiten zu können, empfiehlt, die Anzahl der zentralen Leitstellen von bisher 13 auf vier zu verringern – jeweils eine für Ost-, Süd-, Mittel- und Nordthüringen. Sie sollen technisch voll ausgestattet werden, aber untereinander vernetzt sein, sodass die drei anderen Leitstellen problemlos einspringen könnten, wenn eine ausfalle.

Laut Götze hätten nun alle Beteiligten, also die Landkreise, die kreisfreien Städte und die Mitglieder des Landesbeirats für das Rettungswesen, bis November Zeit, eine schriftliche Stellungnahme zum Gutachten abzugeben. Nach einer Auswertung würde das Ministerium zu einer weiteren Besprechung einladen und die nächsten Schritte erörtern. Man hoffe auf eine faire und konstruktive Zusammenarbeit. Götze geht jedoch davon aus, dass es mindestens fünf Jahre dauere, ein neues Leitstellensystem in Thüringen umzusetzen.

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