In einer Erklärung zum Katastrophen-Präventionstag hat das japanische Industrieministerium in Tokio die Bevölkerung dazu aufgerufen, Toilettenpapier zu horten. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ (SZ) am gestrigen Montag online berichtete, sollen die Japaner sich so für mögliche Naturkatastrophen wappnen: „Bereiten Sie sich vor, um später nichts bereuen zu müssen.“ Die skurril klingende Aktion hat jedoch einen ernsten Hintergrund. „Wenn den Menschen das Klopapier ausgeht, fangen sie an, Taschentücher zu benutzen und verstopfen damit womöglich funktionierende Toiletten“, wird ein Mitarbeiter des Ministeriums zitiert. Und dies kann „bei großen Katastrophen wie etwa Erdbeben zu einem großen Problem werden.“ Um solche Szenarien zu verhindern, nimmt das Ministerium den Katastrophen-Präventionstag zum Anlass, um die Bevölkerung dazu aufzufordern, genug Toilettenpapier für mindestens einen Monat vorrätig zu halten.
Als Teil der Kampagne bietet die Industrie eine ganz besondere Rolle an, die diese dann auch dementsprechend anpreist: Sie sei besonders straff gewickelt, einlagig, 150 Meter lang - und solle doppelt so lange halten wie herkömmliche Klopapierrollen. Eine vierköpfige Familie könne mit sechs dieser Rollen einen Monat lang auskommen, wie ein Industrievertreter erklärte. Süffisant weist die SZ darauf hin, dass die Aktion der japanischen Papier- und Konsumgüterindustrie gefallen dürfte, denn „seit April dieses Jahres sind die Umsätze zurückgegangen.“