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Notfalltablett für Ersthelfer

21.11.2011, 11:09 Uhr

Fotos: Th. Trütgen

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Rückblick auf die „Medica 2011“

Am vergangenen Samstag schloss die weltgrößte Medizinmesse „Medica 2011“ nach vier Messetagen ihre Pforten. Der Fachbereich der Intensiv- und Notfallmedizin stellt nur einen kleinen Bereich der „Medica“ dar. In den Hallen 9 bis 11 fand man neben den in Deutschland etablierten Herstellern und Lieferanten von Airwaymanagement- und AED-Technik auch innovative neue Anbieter. Bei dem zweitägigen Messerundgang fiel auf, dass viele italienische Hersteller von Rettungstechnik und -zubehör wie etwa Rollkrankentragen, Material zur Frakturversorgung und Immobilisation anwesend waren und durchaus interessante Produkte mit preislichen Alternativen ausstellten, die zumindest nach Inaugenscheinnahme den bekannten Herstellern und Produkten nicht hintan stehen.

Auch einige interessante Neuheiten aus dem Segment Intensiv- und Notfallmedizin sowie Ausbildung und Praxisanleitung waren während der „Medica 2011“ zu entdecken. VBM-Medizintechnik präsentierte gleich zwei Messeneuheiten. Die VBM-Kühlmütze ist ein mobiles System zur milden Hypothermietherapie im Rettungsdienst. Sie ermöglicht eine schnellstmögliche Kühlung des Kopfes und der benachbarten Schulterregion während und nach einer Reanimation. Die Kühlung kann während des Transportes aufrecht gehalten werden. Die in ihren Abmessungen äußerst kompakte Kühlmütze ist mit einem Gel gefüllt und kann problemlos im Kühlfach des Rettungsfahrzeuges gelagert werden. Die ausschließliche Verwendung transparenter Materialien ermöglicht das sofortige Erkennen möglicher Blutungen. Weitere Neuheit aus dem Hause VBM ist der Laryngobloc, ein auf Fiberoptik basierendes Kaltlicht Laryngoskop zum Einmalgebrauch. Das Herzstück bildet der mehrfach verwendbare Batterie- und Lichtkern. Eine extrem lichtstarke LED bildet die konstante Lichtquelle bei gleichzeitig niedrigem Energieverbrauch. Durch das „Monoblock-Design“ ist das Laryngoskop, bei dem Spatel und Griff eine Einheit bilden, torsionssteif und bruchfest. Der Lichtkern wird am Griffende mit einer Kappe fixiert und ist dadurch auch vor Kontamination geschützt. Nach Gebrauch wird die Kappe abgezogen und der Monoblock der Entsorgung zugeführt, während der Batterie-Lichteinschub ohne weitere Desinfektionsmaßnahmen weiter verwendet werden kann.

Interessant für Erst- und Betriebshelfer ist auch das RescueMate der niederländischen Firma AEDSolutions. Ähnlich wie bei einem Tablett-PC, allerdings mit fest definierten foliengeschützten Tasten, wird der Helfer nach dem Einschalten durch das mögliche Hilfeleistungsszenario geleitet. Die Anweisungen orientieren sich an den deutschen Standards. Passend zum RescueMate bietet der Hersteller eine Erste-Hilfe-Tasche an, die mit denselben Symbolen wie das Tablett versehen ist. Optional kann auch ein AED in der Tasche untergebracht werden. Derzeit kann das Gerät nur direkt vom Hersteller aus den Niederlanden bezogen werden. Der Direktvertrieb in Deutschland ist nicht geplant, da das RescueMate-Set in Holland so erfolgreich ist, dass der Hersteller den Fokus zunächst auf diesen Markt gerichtet hat. (Th. Trütgen)

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