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Rettungsdienst mit Kommunikationshilfe

16.01.2012, 09:43 Uhr

Abb.: RK Steiermark

Piktogramme gegen sprachliche Hürden

Im Rettungsdienst haben Sanitäter immer häufiger mit Patienten aus anderen Ländern zu tun. Dabei spielen Sprachkenntnisse eine entscheidende Rolle. Daher hat das Österreichische Rote Kreuz, Landesverband Steiermark, nun – auch im Hinblick auf die Ski-WM 2013 in Schladming – eine Kommunikationshilfe entwickelt. Hierbei handelt es sich um eine Broschüre mit einer Auswahl von 16 Sprachen – neben den gängigen Fremdsprachen u.a. auch Slowenisch, Polnisch, Albanisch und Ungarisch. Die Auswahl erfolgte gemäß der Statistik über die in der Steiermark lebenden fremdsprachigen Minderheiten, wobei auch die von Touristen gesprochenen Fremdsprachen berücksichtigt wurden. So kann der Patient anhand einfach verständlicher Piktogramme seine Beschwerden verdeutlichen und auf Fragen anhand von Fingerzeigen bzw. Kopfnicken und -schütteln antworten.

Die Kommunikationshilfe zielt auf Grundinformationen ab, auf denen die korrekten, sanitätsdienstlichen bzw. ärztlichen Maßnahmen aufbauen können. Die Untergliederung erfolgt zur rascheren Orientierung nach den Kapiteln allgemeine Kommunikation, Anamnese und Therapie, wobei der Bereich Anamnese zusätzlich in die Untergruppen Schmerz, Kreislauf, Herz/Lunge, Medikamente, Vorerkrankungen, Allergien und Tierbisse, Drogen und Alkohol, Nahrungsaufnahme, gynäkologische Beschwerden und Schwangerschaft, Motorik, Sensibilität, Nervensystem gegliedert ist. Auch die psychosoziale Betreuung wurde in die Broschüre mit aufgenommen. Dazu finden sich die wichtigsten Phrasen, um den Patienten nicht nur medizinische sondern auch psychosoziale Betreuung zu geben. Hierzu gehören Fragen wie „Sollen wir jemanden anrufen? Schreiben Sie die Nummer auf“ oder „Haben Sie Hunger?“ etc. In einem ersten Schritt wird die Kommunikationshilfe für fremdsprachige Patienten auf allen Einsatzfahrzeugen des steirischen Roten Kreuzes mitgeführt sowie an die Ambulanzen der örtlichen Krankenhäuser verteilt. Die Hilfe soll bald ebenfalls als App Anwendung finden.

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