In Sachsen wird eine Landeszentralstelle für psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) eingerichtet, die in Großschadenslagen die (über-)regionale Vernetzungs- und Koordinierungsfunktion der psychosozialen Notfallversorgung übernimmt. Sie soll sich an den Empfehlungen zu den Qualitätsstandards und Leitlinien der psychosozialen Notfallversorgung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) und den in den anderen Bundesländern bereits bestehenden Landeszentralstellen orientieren. Dies wurde gestern im sächsischen Landtag beschlossen.

Die PSNV-Landeszentralstelle soll u.a. ein landesweites Informationssystem über Ansprechpartner der mittel- und längerfristigen psychosozialen Hilfen sowie der psychotherapeutischen Interventionen entwickeln und entsprechende Forschungsprojekte unterstützen. Derzeit sind laut Innenministerium insgesamt 382 ehrenamtliche und 12 hauptamtliche Personen in Sachsen in der PSNV tätig (wozu allerdings auch Personen gezählt wurden, die mit lediglich 25% ihrer Stelle im Bereich PSNV oder in der Gesundheitsberatung ohne Bezug zur akuten PSNV arbeiten). Koordiniert werden die Träger der PSNV über die untere Brandschutz-, Rettungsdienst- und Katastrophenschutzbehörde. Parallel dazu existiert die Einsatznachsorge für Polizeibedienstete, die durch das Dezentrale Beratungsteam der sächsischen Polizei mit 26 Mitgliedern wie Psychologen und Seelsorgern sichergestellt wird. Im Bereich der Feuerwehr werde ein solches Einsatznachsorgeteam erst aufgebaut. Für die Nachbetreuung der ehrenamtlich tätigen Angehörigen der freiwilligen Feuerwehr und Helfern im Katastrophenschutz stehen insgesamt 7 hauptamtliche und 199 ehrenamtliche Einsatznachsorgekräfte zur Verfügung.