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Trust-Gutachten: Weniger Personal und Ausstattung für bayerischen Rettungsdienst

12.05.2004, 15:54 Uhr

Wie die „Süddeutsche Zeitung“ in ihrer Ausgabe vom 10. Mai 2004 berichtet, liegen jetzt die Ergebnisse des bayerischen Trust-Gutachtens (Trend- und Strukturanalyse im Rettungsdienst) vor. Danach sollen etliche Rettungswachen künftig weniger Fahrzeuge und auch weniger Personal vorhalten als bisher. Dass dann die Hilfsfrist gerade in ländlichen Gegenden nur noch zu 95% eingehalten werden kann, werde wohl in Kauf genommen, so die Zeitung.

Doch nicht nur dies entzürnt einige der 26 Rettungszweckverbände, von denen drei eventuell sogar gegen das Gutachten klagen wollen. Sie erhalten Unterstützung von manch einem Oppostionspolitiker, denn die 6,7 Mio. Euro teure Studie, für die Innenministerium und Krankenkassen aufkommen müssen, wurde ohne Ausschreibung an das Münchener Institut für Notfallmedizin und Medizinmanagement München (INM) von Prof. Christian Lackner vergeben. Die Begründung aus dem Innenministerium lautet, dass nur dies Institut die Kapazitäten dafür gehabt habe.

Nicht nur werden damit Einrichtungen wie die Forplan GmbH, das Rettungszentrum Regensburg und die Arbeitsgemeinschaft der in Bayern tätigen Notärzte (agbn) außer acht gelassen, die ausgestattet mit derlei Geldern sicherlich auch eine solche Studie hätten erarbeiten können, auch die Unterstützung des Ministeriums beim Aufbau des INM wird damit geflissentlich ignoriert. Denn alle wesentlichen Entscheidungen des Innenministeriums stützen sich auf den Ergebnissen und Gutachten des damit beauftragten und somit gut finanzierten INM. Selbst wenn jetzt die Rettungszweckverbände ein Schiedsgericht einberufen, wird sich dies wohl auf einen „neutralen“ Gutachter stützen. Und wer wird das erfahrungsgemäß wohl sein? Richtig, das INM.

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