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Zahl der Laienreanimationen steigt

06.06.2019, 09:36 Uhr

Foto: M. Soltau/ASB

Deutsches Reanimationsregister legt Jahresbericht zur außerklinischen Reanimation vor


Das Deutsche Reanimationsregister hat gestern den öffentlichen Jahresbericht zur außerklinischen Reanimation veröffentlicht. Darin werden die Daten von insgesamt 14.291 Patienten aufgeführt, von denen 5.802 eine Referenzgruppe bilden. Diese Daten sollen Hinweise zum Stand der Reanimationsversorgung in Deutschland geben und die Basis für Diskussionen bilden. Die Teilnehmer des Deutschen Reanimationsregisters erhalten zum Qualitätsmanagement einen umfassenden Bericht, der die eigenen Standortdaten detailliert darstellt und in den Kontext der bundesweiten Ergebnisse setzt.

Ausgewertet wurden die Gesamtdaten aus dem Deutschen Reanimationsregister aus dem Zeitraum vom 1. Januar bis einschließlich 31. Dezember 2018 sowie einer Referenzgruppe von 31 Rettungsdienststandorten aus demselben Zeitraum. Die Grundgesamtheit aller außerklinischen Herz-Kreislauf-Stillstände lag 2018 im Mittelwert (Patienten/100.000 Einwohner und Jahr) bei 121 Patienten. Davon wurden im Mittelwert 69 Reanimationsbehandlungen durch den Rettungsdienst durchgeführt (Patienten/100.000 Einwohner und Jahr). Ein hoher Anteil der Reanimations-Patienten ist im frühen Rentenalter zu finden, Kinder und sehr junge Patienten stellen Ausnahmen dar: Das Durchschnittsalter lag bei 69,9 Jahren, jünger als 18 Jahre war lediglich 1%, während 31,1% älter als 80 Jahre war. Der Anteil der Männer an den Gesamtdaten beträgt 64,4%.

Steigend ist die Zahl der sogenannten Laienreanimationen. So fanden im Jahr 2018 in 43,5% (Referenzgruppe) der Fälle bereits Reanimationsmaßnahmen statt, bevor der Rettungsdienst eintraf. Davon wurden 39,1% durch zufällig anwesende Personen (Laienreanimationsquote) durchgeführt. Teilweise erfolgte dies durch First Responder. In der Referenzgruppe erfolgte in 21,6% der Fälle eine telefonische Anleitung zur CPR durch die Leistelle.

Die Angaben zu den Ursachen eines Herz-Kreislauf-Stillstands basieren auf den Verdachtsdiagnosen der eingesetzten Notärztinnen und Notärzte. Danach wurde in 60,4% der Fälle eine kardiale Ursache vermutet und in 14,0% eine Respiration/Hypoxie. In 76,7% der Fälle war der erste abgeleitete EKG-Rhythmus nicht defibrillierbar. In 32,7% der Reanimationen erfolgte aufgrund von Kammerflimmern oder -tachykardie eine Defibrillation. Bei 33,7% wurde eine supraglottische Atemwegshilfe (SGA) verwendet. Ein intraossärer Zugang wurde in 17,9% gelegt.

Dokumentiert wurde zudem, wie häufig die Patienten einen wiedereinsetzenden Return of spontaneous Circulation (ROSC) zeigten. Dabei wurden Fälle mit oder ohne Katecholamin-Unterstützung und mit oder ohne Erreichen des Krankenhauses einbezogen. Jemals einen ROSC hatten demnach 44,6%, einen ROSC bei Aufnahme im Krankenhaus 36,9%, 23,8% überlebte die ersten 24 Stunden und 13,2% konnten lebend entlassen werden.

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