Die Hallenser Station der HSD Luftrettung gGmbH hatte im Juni 2011 einen besonderen Anlass zum Feiern: Der leitende Rettungsassistent Bert Kühnapfel feierte sein 20-jähriges Dienstjubiläum als Luftretter. Verunglückte Motorradfahrer, schwerkranke Intensivpatienten oder verletzte Kinder – der gelernte Intensivpfleger hat in den vergangenen 20 Jahren zahlreichen Menschen notfallmedizinische Hilfe geleistet. Als Besatzungsmitglied der ersten Stunde war er an der Entwicklung der Luftrettungsstation in Halle maßgeblich beteiligt. Heute ist der HSD-Hubschrauber durchschnittlich achtmal täglich im Einsatz.
Bert Kühnapfel fliegt bis zu sieben Mal im Monat mit. Ein Einsatz ist ihm dabei in besonderer Erinnerung geblieben: An einem Ostermontag vor drei Jahren wurde die Besatzung zu einem schweren Verkehrsunfall in der Nähe von Halle alarmiert. Ein Lkw-Fahrer war von der Fahrbahn abgekommen und in eine Leitplanke gefahren. Dabei durchbrach die Leitplanke das Führerhaus und durchtrennte dem Mann den Oberarm. „Der Patient hatte durch seinen Schockzustand keine Schmerzen und verlor auch kein Blut. So etwas habe ich in meinen 20 Jahren als Luftretter noch nie erlebt“, schildert der Rettungsassistent diesen außergewöhnlichen Einsatz.
Der Mann wurde von der Besatzung medizinisch versorgt und direkt in eine Spezialklinik geflogen, in der ihm der abgetrennte Arm wieder angenäht werden konnte. Solche Einsätze lassen den erfahrenen Rettungsassistenten nachdenklich zurück: „Einen Menschen gerettet oder sogar vor dem Tod bewahrt zu haben, ist eine enorme Bereicherung. Jeder sollte wissen, dass man nur dieses eine Leben hat, man muss es würdigen.“
Der in Halle stationierte „Christoph Sachsen-Anhalt“ der HSD Luftrettung, wiederum Teil der DRF Luftrettung, ist 24 Stunden am Tag einsatzbereit. Er ist tagsüber mit einem, nachts mit zwei Piloten, einem Notarzt und einem Rettungsassistenten besetzt und mit allen medizintechnischen Geräten ausgerüstet, die für eine optimale Patientenversorgung notwendig sind. Zum Team gehören insgesamt neun Piloten, 31 Intensivmediziner und 14 Rettungsassistenten.