Die aktuellen Aspekte der Reanimation standen im Mittelpunkt der 34. Notfallmedizinischen Tagung des Landesverbandes Baden-Württemberg der Johanniter, die am Samstag im Theresienkrankenhaus in Mannheim stattfand. Im Rahmen einer gemeinsamen Fortbildung beschäftigten sich Notärzte, Rettungsdienst-Mitarbeiter und Ausbilder aller Hilfsorganisationen auf Einladung der Johanniter-Landesärzte mit den wichtigsten Neuerungen, die aus den im Oktober 2010 veröffentlichten internationalen Empfehlungen resultieren. Landesarzt Dr. Hans Schwenker und sein Stellvertreter PD Dr. Harald Genzwürker durften fast 140 Teilnehmer begrüßen – so viele wie noch nie in der Geschichte dieser Veranstaltung.
Unter dem Titel „Hauptsache heftige Herzmassage“ stellte PD Dr. Jochen Hinkelbein von der Universitätsklinik Köln klar, dass die Basismaßnahmen, insbesondere die Thoraxkompression, so früh und so unterbrechungsfrei wie möglich erfolgen müssen. Dr. Christian Gernoth von den Neckar-Odenwald-Kliniken in Mosbach stellte die wichtigsten Aspekte der Kinderreanimation vor. PD Dr. Harald Genzwürkers wesentliche Aussage „Der Patient braucht Sauerstoff!“ erfolgte mit dem Hinweis, dass entsprechende Hilfsmittel vermehrt eingesetzt werden müssten. Dieser Forderung zur Nutzung neuerer Alternativen schloss sich Dr. Stefan Gromer vom Deutschen Institut für Katastrophenmedizin in Tübingen an, der die Bedeutung des intraossären Zugangs darstellte. Die Reanimation in der Schwangerschaft, bei Ertrinkungs- und Stromunfällen und anderen Begleitumständen stellte RETTUNGSDIENST-Redaktionsmitglied Dr. Ralf Schnelle aus Stuttgart dar. Der Hypothermie widmete sich Oberarzt Christoph Hechler aus dem Theresienkrankenhaus. Den Abschluss der Vortragsreihe bildete ein Beitrag von Richter Dr. Andreas Pitz, der sich mit ethischen und juristischen Aspekten beschäftigte – ein für viele Teilnehmer wichtiges Thema, wie die anschließende rege Diskussion zeigte.