Heute vor 40 Jahren, am 19. März 1973, startete zum ersten Mal ein Rettungshubschrauber der DRF Luftrettung – damals noch Deutsche Rettungsflugwacht – zum Einsatz. Eine US-Amerikanerin hatte in der Nähe von Böblingen einen Unfall erlitten und musste notärztlich versorgt werden. Der Alarm für den ersten Einsatz kam gerade während des Festaktes zur Indienststellung der Maschine vom Typ Alouette III und der DRF-Station am Stuttgarter Flughafen – ein praxisnahes Beispiel für die anwesenden Gäste, dass die Zeit und der Bedarf für ein völlig neues Rettungsmittel gekommen waren. Zu verdanken war dieser Quantensprung im Rettungswesen im Südwesten Siegfried und Ute Steiger, die beschlossen hatten, ihr Leben dem Aufbau eines modernen Rettungswesens zu widmen, nachdem ihr Sohn Björn bei einem Unfall auf tragische Weise ums Leben gekommen war. Die Steigers brachten dabei nicht nur Herzblut ein, sondern setzten auch ihre materielle Existenz für die große Vision ein. Zur Finanzierung des zweiten Rettungshubschraubers gaben sie sogar ihr Wohnhaus als Sicherheit. Die Inbetriebnahme der Station Stuttgart bildete den Startschuss für eine sprunghafte weitere Entwicklung.
Bereits 1975 wurden die Stationen Karlsruhe und Rendsburg eröffnet. Die DRF-Flotte wurde schließlich durch Ambulanzflugzeuge für weltweite Patiententransporte ergänzt. Bis heute sind die Helikopter und Flugzeuge der DRF Luftrettung rund 700.000 Einsätze geflogen. An 31 Stationen in Deutschland, Österreich und Dänemark werden rund 50 Hubschrauber für die Notfallrettung und den Transport von Intensivpatienten zwischen Kliniken eingesetzt, an acht Standorten sogar rund um die Uhr. Rund 660 Notärzte, 320 Rettungsassistenten, 160 Piloten und 80 Techniker arbeiten für die DRF Luftrettung. Unter dem Namen European Air Ambulance (EAA) verfügt die DRF Luftrettung zusammen mit der LAA (Luxembourg Air Ambulance) zudem über sieben Ambulanzflugzeuge für die weltweite Rückholung von Patienten. Unter der Bezeichnung „DRF Luftrettung“ firmieren alle drei Teile, aus denen die Organisation nach einer Strukturreform vor einigen Jahren besteht: der Förderverein, die Stiftung und die gemeinnützige AG, in der alle operativen Tätigkeiten wie z.B. der Flugbetrieb zusammengefasst sind. (POG)