Die Teams der HEMS-Crew-Member (HCM) und Notärzte des ADAC-Rettungshubschraubers (RTH) „Christoph 6“ sowie des Intensivtransporthubschraubers (ITH) „Christoph Weser“ Bremen (DRF) absolvierten in der Zeit vom 14. bis 16. November 2007 ein Simulatortraining am Standort des „Christoph 6“ am Klinikum Links der Weser in Bremen. Zu diesem Zweck hatte der ärztliche Leiter des „Christoph 6“, Dr. med. Andreas Callies, das Simulationsteam der ADAC-Luftrettung gGmbH (www.christoph-sim.de) an den Standort eingeladen. Das SimTeam, bestehend aus fünf Instruktoren, reiste mit der gesamten Simulationsausrüstung an: Computer- und Audio-Video-Technik, Full-Skill-Simulationspuppe (SimMan® der Fa. Laerdal) sowie umfangreiches Verbrauchsmaterialien. Anders als üblich – das Simulationsteam verfügt über ein original 1:1 Modell eines RTH vom Typ EC 135 der Firma Eurocopter als Simulationshubschrauber – wurden die Simulationen nach Dienstschluss des „Christoph 6“ in der regulären Einsatzmaschine mit der Kennung D-HBRB durchgeführt. Zu diesem Zweck wurde die gesamte Simulationstechnik in den RTH eingerüstet und der Hangar bis jeweils in den späten Abend hinein zum Trainingsraum umfunktioniert. Nach Abschluss der Simulationen wurden die technischen Komponenten wieder aus der Maschine ausgebaut, um die Einsatzbereitschaft für den Folgetag gewährleisten zu können.
Anfang November wurden 70 Mitglieder der RTH/ITH-Crews durch den Crew-Ressource-Management(CRM)-Trainer des SimTeams, Dr. med. Alfred Hünichen, im Rahmen einer umfangreichen Start-up-Veranstaltung in die Leitsätze des CRM eingeführt. Während des Simulationstrainings hatten die Teams von RTH und ITH die Gelegenheit, komplexe medizinische Zwischenfälle im RTH mit dem gewohnten Geräten und Materialien zu durchlaufen. Die Szenarien wurden durch die vorab von den Instruktoren gebrieften Teams nach den Grundlagen des CRM abgearbeitet. Hier lagen die Trainingsschwerpunkte unter anderem auf sicherer Kommunikation im Team, Antizipation bei der Bewältigung der Szenarien, sowie der Anwendung von Algorithmen bei plötzlich eintretenden Zwischenfällen und kritischen Veränderungen des Patientenstatus während des Hubschraubertransportes. Ziel war hierbei, unter den Bedingungen der simulierten Realität vorhandene Kompetenz in optimierte Performance im Sinne der Patientensicherheit umzuwandeln. Ein hoher Prozentsatz von Fehlern aus dem Bereich „Human Factors“ ist durch zielgerichtetes Team-Training vermeidbar. In gezielten Nachbesprechungen („Debriefings“) wurden die Szenarien mit den Teams aufgearbeitet und so gemeinsam Verbesserungsstrategien entwickelt. Das gesamte Training folgte dem Grundsatz „Trainiere jene als Team, von denen erwartet wird, dass sie als Team arbeiten sollen“. Hierzu bald mehr in einer RETTUNGSDIENST-Reportage über das SimTeam der ADAC-Luftrettung. (Th. Beyer)
ADAC-Simulationsteam trainiert „Christoph 6“ in Bremen
19.11.2007, 10:35 Uhr