Dass bei der Jugendfeuerwehr Spaß und Freude mit ernsten Themen wie Brandbekämpfung und Hilfeleistung sinnvoll und „lageangepasst“ miteinander verbunden werden, ist sicherlich nichts Neues. Am vergangenen Samstag hatten sich die Verantwortlichen allerdings etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Am bisher heißesten Wochenende des Jahres mit Rekordtemperaturen von 38 °C fand der Tag der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr Wiebelskirchen statt, in dessen Rahmen u.a. auch die Alarmübung der Jugendfeuerwehr der Stadt Neunkirchen eingebettet war. Von der großen Hitze ließen sich weder die Angehörigen der Feuerwehr noch die zahlreichen Schaulustigen abhalten. Kurz nach 15.00 Uhr deutete der Sirenenalarm an, dass die Alarmübung startete. Und so rückten auch die ersten Einsatzkräfte mit Blaulicht und Einsatzhorn an, nahmen am Einsatzleitwagen vom Einsatzleiter ihre Befehle entgegen und ihre Position am Übungsobjekt ein. Angenommen wurde ein Dachstuhlbrand am Wibilohaus, der auf das nebenstehende Gebäude der Sparkasse Neunkirchen und die umfangreichen Grünflächen übergriff. Nach und nach rückten nun die anderen Löschbezirke der Kreisstadt Neunkirchen an, um ihre Kameraden bei dem „Großbrand“ zu unterstützen.
Anstatt aber einen Löschangriff vorschriftsmäßig und mit allem was dazu gehört vorzunehmen, hatten die Verantwortlichen von Wehrführung und Jugendfeuerwehr nur das Wichtigste im Fokus: die Gesundheit der rd. 100 Jungen und Mädchen sowie aller beteiligten Kameraden. Und gerade dies führte zu einer besonderen Idee. Um erst gar keine großen körperlichen Belastungen aufkommen zu lassen, wurden die B-Schläuche zur Wasserversorgung schon lange vor der Übung gelegt und auch schon ein Hydrant gesetzt. Darüber hinaus musste auch nicht die gesamte Einsatzkleidung getragen werden, d.h. auf die Jacken wurde verzichtet. Auch brauchte es nicht schnell zu gehen, sodass die Sicherheit aller Übenden gewährleistet war. Zur Abkühlung spritzten sich die Jugendlichen mit viel Spaß und Freude gegenseitig nass, wie auch einige der Schaulustigen etwas vom kühlen Wasser abbekamen. Sowohl die Kinder und Jugendlichen als auch die Erwachsenen hatte ihre Freude an der deutlich abgespeckten und etwas anderen Alarmübung. Deshalb wird das Wiebelskircher Feuerwehrfest 2015 trotz großer Hitze in sehr guter Erinnerung bleiben.
Neben mehreren Einsatzfahrzeugen waren auch der brandneue Einsatzleitwagen (ELW I) der Feuerwehr der Stadt Neunkirchen aus dem Ortsteil Wellesweiler und das ganz neue Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF 20/16) aus dem Stadtteil Münchwies an der Übung beteiligt. Darüber hinaus fand am vergangenen Wochenende auch ein Oldtimer-Treffen der Feuerwehr in Wiebelskirchen statt. In einem Alarmkorso fuhren über 10 alte Feuerwehrfahrzeuge 28 km durch den Kreis Neunkirchen/Saar und konnten anschließend auf einer Antikmeile bestaunt werden, was ein weiteres Highlight darstellte. (Scholl)