Der Hamburger Arbeiter-Samariter-Bund bietet für alle Personen, die Schwierigkeiten mit dem Ausbildungsanbieter Medicent e.V. haben, eine Nachschulung zu vergünstigten Konditionen an. „Wir können die Menschen, die den Beruf des Rettungssanitäter wirklich erlernen wollen, nicht im Regen stehen lassen“, begründet der Rettungsdienst-Chef des ASB, Sobeir Omar, seine Angebot. „Je nach Bedarf werden wir entweder einen eigenen Theorielehrgang für diesen Personenkreis durchführen oder aber individuelle Lösungen entwickeln.“
Hintergrund sind die Auseinandersetzungen, die Medicent mit einer Vielzahl von ehemaligen Unterzeichnern seiner Schulungsverträge hat. Zu dem völlig überteuerten Preis von 2.900 Euro bietet der Verein den 160 Stunden umfassenden RettSan-Grundlehrgang mit Abschlusswoche (40 Stunden) an. Die Sanitäterurkunden von Medicent werden inzwischen von der Hamburger Feuerwehr – als Aufsichtsbehörde – strengstens unter die Lupe genommen. Nach ihren Erkenntnissen ist die Qualität der Medicent-Ausbildungen in der Vergangenheit sehr fragwürdig gewesen.
Rund 40 Personen fühlen sich nun von dem Verein über den Tisch gezogen. Etliche sind von Medicent verklagt worden. 19 Rechtsanwaltskanzleien müssen sich mit der Schule herumstreiten. Allein im März sind deswegen fünf Prozesse terminiert. Medicent war vor knapp zwei Jahren in der Rettungsdienst-Szene durch die ebenso kuriose wie unseriöse Versteigerung von so genannten RettSan-Ausbildungen per Fernlehrgang bei ebay bekannt geworden. Über die aktuellen Ereignisse berichteten neben dem RETTUNGSDIENST und der Hamburger Lokalpresse auch die Fernsehsender Pro7 und NDR. (F. Sommer)
Mehr zum Thema Medicent lesen Sie in der März-Ausgabe des RETTUNGSDIENST.
Wer Interesse an dem ASB-Angebot hat, melde sich bei Sobeir Omar (Sobeir.Omar@asb-hamburg.de)
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- http://www.asb-hamburg.de