Am Sonntag ist die Analytische Task Force (ATF) Deutschland, eine Spezialeinheit für chemische, biologische, radiologische und nukleare Gefahrenlagen (CBRN) erstmalig geschlossen zum internationalen Einsatz ausgerückt. Auf Ersuchen Österreichs unterstützte das ATF-Team bei der Bekämpfung eines Großbrandes in einem Abfallwirtschaftszentrum in Nußdorf-Debant (Osttirol). Der erste Auslandseinsatz der deutschen Spezialkräfte verlief erfolgreich. Koordiniert wurde er durch das BBK.
Seit Samstagmittag kämpften mehr als 500 Feuerwehrkräfte gegen das Feuer auf einer Recyclinganlage. Um eine Gefährdung der Bevölkerung durch giftige Rauchgase auszuschließen, ersuchte Österreich am Sonntag um bilaterale Unterstützung, woraufhin die ATF Deutschland durch das BBK alarmiert wurde.
Sieben Einsatzfahrzeuge und 18 Einsatzkräfte starteten noch am Abend vom Standort München. Aufgrund der akuten Gefahrenlage wurde ein Vorauskommando mit einem Hubschrauber der Bundespolizei eingeflogen. Parallel nahm im BBK ein Hintergrundstab seine Arbeit auf. Das Team wurde durch Fachkräfte der ATF-Standorte Köln und Dortmund besetzt und unterstützte die Einsatzleitung vor Ort. Die Experten analysierten zahlreiche Luft-, Wasser- und Bodenproben, unterstützt durch ein Fernerkundungsgerät und den neu ausgelieferten CBRN-Erkundungswagen des BBK. Es konnten keine gesundheitsgefährdenden Stoffkonzentrationen festgestellt.
Der Einsatz sei insgesamt erfolgreich gewesen, die Abläufe und die Zusammenarbeit hätten laut BBK gut funktioniert und überzeugt. In den kommenden Wochen würde eine Auswertung mit allen Beteiligten folgen, um Prozesse weiter zu optimieren.