„Ab dem heutigen Tag wird Rheinland-Pfalz offiziell eines der beiden Pilotländer im Rahmen der Neukonzeption des Bundes im Bevölkerungsschutz sein. Mit den vorhandenen Schlüsselkompetenzen, den Erfahrungen aus der Vergangenheit und dem Mut für neue Entwicklungen auf dem Gebiet des Bevölkerungsschutzes wird das Land seiner zugedachten Aufgabe mit Freude und Elan begegnen“, sagte Innenstaatssekretär Roger Lewentz beim Startschuss für die Pilotphase auf dem Gelände der Bereitschaftspolizei in Mainz-Hechtsheim. „Mit dem Pilotstandort der Medizinischen Task Force setzen wir einen wesentlichen Teil des gesundheitlichen Bevölkerungsschutzes in Deutschland in die Praxis um. Zentral dabei ist das Zusammenspiel von Ausstattung und Fahrzeugen auf der einen Seite und denjenigen, die es sinnvoll und zielgerichtet einsetzen, nämlich hochmotivierten und gut qualifizierten Helfer auf der anderen Seite“, so Ralph Tiesler, Vizepräsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.
Der Pilotstandort dient dazu, Zusammenarbeit und Technik zu erproben und die praktischen Erfahrungen für das dann bundesweit einheitliche Einsatzhandbuch zu liefern. Die Medizinische Task Force (MTF) ist eine Sanitätseinrichtung, die aus einzelnen Fachmodulen besteht und als Einheit eine besondere katastrophenmedizinische Lage bewältigen kann. Mit ihr können Verletzte dekontaminiert, medizinisch versorgt und transportiert werden. Sie ist in der Lage, einen Behandlungsplatz für bis zu 50 Personen einzurichten und zu betreiben. Eine MTF besteht aus 110 Helfern und 20 Fahrzeugen mit acht Fahrzeugtypen. Insgesamt werden 61 dieser MTF-Einheiten im Bundesgebiet flächendeckend eingerichtet.
Die MTF ist ein Kernelement des neuen Ausstattungskonzepts des Bundes, das den Ausbau des Katastrophenschutzes der Länder für Sonderlagen wie CBRN-Gefahren (chemische (C), biologische (B), radiologische (R) und nukleare (N) Substanzen) oder einen Massenanfall von Verletzten vorsieht. Das gesamte Ausstattungskonzept des Bundes umfasst am Ende über 5.000 Fahrzeuge mit den dazugehörigen Mannschaften, die für Einsätze bereit stehen. Davon entfallen auf Rheinland-Pfalz rund 270 Fahrzeuge.
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