Der Automobilclub von Deutschland (AvD) und der Kraftfahrverband Deutscher Ärzte (KVDA) möchten die Einsatzbedingungen für Rettungskräfte und Einsatzfahrzeuge verbessern und fordern gemeinsam ein neues Warnsystem. Das Unfallrisiko bei Blaulichtfahrten ist um ein Vielfaches höher als bei einer Alltagsfahrt. Zudem bleiben Notärzte, Sanitäter, die Feuerwehr oder die Polizei nicht selten auf dem Weg zu einer Unfallstelle im Verkehr stecken. Kreuzungen werden nicht rechtzeitig geräumt, Rettungsgassen zu spät oder falsch gebildet. Es zählt jedoch jede Sekunde, um Unfallopfer zu retten.
Ein spezifisches Warnsystem könnte nach Ansicht des AvD und seines Korporativclubs KVDA diesen Konflikt lösen. Moderne Car2Car-Kommunikationstechnik (mit der Applikation „Emergency Vehicle Approaching“) stehe dafür bereit, mit Reichweiten von momentan 300 bis 1.000 m. Die Fahrzeuge müssten mit Empfangsmodulen, mit WLAN und GPS-Einheiten, ausgestattet werden. Dann könnten sich mit Blaulicht nähernde Einsatzfahrzeuge auch virtuelle Signale an die Autofahrer im Umkreis senden. Auf deren Display würden entsprechende visuelle Warnmeldungen mit zeitgleichem akustischen Signal die Aufforderung auslösen, eine Rettungsgasse zu bilden. „Aus Sicht der Unfallforschung könnte die Notfallrettung mit einer zielgerichteten, zuverlässigen und nicht ablenkenden Warnung aller Autofahrer deutlich verbessert werden“, so Johann Gwehenberger, Leiter der Unfallforschung im Allianz Zentrum für Technik.
Der Automobilclub von Deutschland (AvD) und der Kraftfahrverband Deutscher Ärzte (KVDA) appellieren an Politiker und Autohersteller, schnellstmöglich den Weg für Car2Car-Kommunikationstechnik zu ebnen. Es müssten z.B. noch einheitliche technische Standards festgelegt werden. Wichtig wäre, die Einführung europaweit gesetzlich zu verankern. Es gelte zu prüfen, ob Neuwagen bereits ab 2015 verbindlich mit Car2Car-Empfangsmodulen ausgestattet sein können.