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Bad Oeynhausen nimmt Rettungsdienst „selbst in die Hand“

16.03.2011, 10:20 Uhr

Foto: P. Hahn/JUH

Zusammenarbeit mit Johannitern wird beendet

Die Verwaltung der Stadt Bad Oeynhausen im Kreis Minden-Lübbecke (NRW) will die Zusammenarbeit mit der Johanniter-Unfall-Hilfe zum Ende des Jahres kündigen und den Rettungsdienst kommunal organisieren. Bisher übernahmen Stadt und Johanniter gemeinsam die Aufgaben von Rettungsdienst und Krankentransport. Nun soll der im Jahr 1998 geschlossene Vertrag über die Kooperation aufgelöst werden, die jährlich auf über 16.000 Notfalleinsätze und Krankentransporte kommt. Davon entfielen etwa 6.850 Einsätze auf die Stadt und 9.200 auf die Johanniter. Auf der Rettungswache der Stadt sind 27 Mitarbeiter mit sechs Fahrzeugen stationiert, bei den Johannitern sind es 36 Mitarbeiter und zehn Fahrzeuge. Nach Aussage der Verwaltung könne, um den Rettungsdienst langfristig sicherzustellen, die Stadt am besten „die Sache selbst in die Hand“ nehmen. Allerdings ist dies zunächst mit hohen Investitionen für die Stadt verbunden. Laut einer Sitzungsvorlage müsse die Stadt 2,2 Mio. Euro in den Fuhrpark, für die Erweiterung der Rettungswache und die Anstellung von 19 neuen Mitarbeitern investieren.

Eine Neufassung des Vertrages sei laut Verwaltung aufgrund neuer gesetzlicher Vorgaben ohnehin notwendig. Allerdings müsse dann, wenn das bisherige Modell fortgesetzt werden würde, der Auftrag europaweit ausgeschrieben und alle vier bis fünf Jahre wiederholt werden. Die Stadt sieht darin jedoch zu viele Unsicherheiten und möchte sich dem Ausschreibungsverfahren entziehen, indem sie den Dienst selbst in die Hand nimmt. Zudem hofft die Stadt langfristig auf Synergien und verspricht sich davon, die Kosten für den Rettungsdienst insgesamt zu reduzieren. Auch der Kreis signalisiert Zustimmung: Trotz hoher Anfangsinvestitionen ließe sich die Umstellung refinanzieren.

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