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Baden-Württemberg ändert die Hilfsfrist für den Rettungsdienst

02.09.2022, 10:23 Uhr

Foto: R. Schnelle

Land veröffentlicht neuen Rettungsdienstplan


Baden-Württemberg hat gestern einen neuen Rettungsdienstplan 2022 veröffentlicht (Az.: IM6-5461-272). Wie das Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen mitteilt, sei er intensiv mit den Hilfsorganisationen, den gesetzlichen Krankenkassen und unter Beteiligung weiterer Akteure (Landesärztekammer, Stelle für die trägerübergreifende Qualitätssicherung im Rettungsdienst [SQR-BW], Kommunale Landesverbände) erstellt worden. Eine besondere Änderung zur Fassung aus dem Jahr 2014 sei, dass das ersteintreffende Rettungsmittel zukünftig in 95% der Fälle innerhalb von 12 Minuten am Notfallort eintreffen müsse. In der vorherigen Version hieß es, die Hilfsfrist sollte vom Eingang der Notfallmeldung in der Integrierten Leitstelle bis zum Eintreffen der Hilfe am Notfallort an Straßen „möglichst nicht mehr als 10, höchstens 15 Minuten betragen“.

Als neues Kriterium wird im Rettungsdienstplan die Prähospitalzeit eingeführt. Damit würden auch die Zeiten im Einsatzablauf wie Gesprächsannahme- und Ausrückzeit in den Blick genommen und die Grundlagen für die notärztliche Bedarfsplanung festgelegt. Die Prähospitalzeit soll im Regelfall bei den Tracerdiagnosen nicht mehr als 60 Minuten betragen. Zudem sei die landesweite Einführung eines telenotärztlichen Systems vorgesehen und es würden Regelungen für einen digitalen Versorgungsnachweis der Krankenhäuser angestoßen.

Weitere Änderungen kommen auf den Rettungsdienst in Baden-Württemberg mit einem landesweiten, alle Rettungsdienstbereiche übergreifenden Strukturgutachten zur bodengebundenen Notfallrettung sowie einer neuen Förderrichtlinie für den Rettungsdienst zu. Mit dem Letztgenannten soll insbesondere den gestiegenen Anforderungen in Rettungswachen Rechnung getragen werden. Im Herbst werden dann noch die Standorte der neuen Luftrettungsstruktur festgelegt und in diesem Zusammenhang auch die Zahl der Rettungshubschrauber erhöht. Zudem soll gemeinsam mit den Beteiligten über die Zukunft einer neuen Leitstellenstruktur entschieden werden.

Der Rettungsdienstplan 2022 ist abrufbar auf der Homepage des Innenministeriums.

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