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Baden-Württemberg verlängert Förderung für Forschungsprojekt

15.06.2023, 14:44 Uhr

Foto: R. Schnelle

Bedarfsgerechte Planung und Steuerung des Rettungsdienstes


Das Forschungsprojekt „EVRALOG-BW“ zur einheitlichen Planung der Rettungsdienststrukturen in Baden-Württemberg wird für weitere zwei Jahre mit rund 217.000 Euro gefördert. Die Fördermittel für das im Jahr 2021 am Health Care Lab des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) gestartete Projekt würden aufgrund der bereits erzielten praxistauglichen Resultate verlängert, so der Innenstaatssekretär Wilfried Klenk.

Die Forscher haben ein Simulationsmodell entwickelt, das die Auswirkungen neuer Alarmierungs- und Dispositionsstrategien abschätzt, bevor diese im realen System umgesetzt werden. Gemeinsam mit Praktikern aus dem Rettungsdienst wurden hierzu verschiedene Patientenkategorien mit den dazugehörigen logistischen Anforderungen erarbeitet. Darin sind die zeitliche Dringlichkeit der Einsätze sowie Eintreff- oder Prähospitalzeiten abgebildet. Ziel sei ein differenzierteres Verständnis dafür, wie hoch der Nutzen für Patientinnen und Patienten ist, wenn eine bestimmte Eintreff- oder Prähospitalzeit erreicht wird. Dadurch kann bedarfsgerechter geplant werden.

Die vorläufigen Ergebnisse von „EVRALOG-BW“ deuten darauf hin, dass Einsätze im Rettungsdienst in unterschiedliche Kategorien unterteilt werden können. So kann etwa der Zeitraum einer notwendigen medizinischen Versorgung bestimmter Patientengruppen variieren. Auf Grundlage dieser Ergebnisse sollen in der zweiten Projektphase Alarmierungsstrategien sowie konkrete Standortplanungen erforscht werden. In der Praxis existiert dazu bereits eine Reihe von Standortplanungsmodellen und Strategien, allerdings konzentrieren sich diese primär auf die Einhaltung und Optimierung der Hilfsfrist. Um den Rettungsdienst in Baden-Württemberg noch effektiver zu gestalten, hat sich das Land dazu entschlossen, die Forschungsergebnisse von „EVRALOG-BW“ in die Alarmierungsstrategien und Standortplanungen einzubeziehen.

Derzeit werden den Patientenkategorien zusätzlich einzelne Diagnosen zugeordnet. Diese werden mit entsprechenden Einsatzstichworten mit der Stelle zur trägerübergreifenden Qualitätssicherung im Rettungsdienst Baden-Württemberg (SQR-BW) verknüpft. Bei der SQR-BW werden die Einsatzdaten aller 35 Rettungsdienstbereiche in Baden-Württemberg für eine datengetriebene Qualitätssicherung erfasst. Für das Projekt arbeiten KIT und die SQR-BW eng zusammen.

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