Der Rettungsdienst in Baden-Württemberg gewährleistet einen hohen Versorgungsstandard, kann aber noch deutlich besser werden. So lautet das Fazit einer Beratung des Innenausschusses des Landtags in Stuttgart. Der Ausschussvorsitzende Walter Heiler (SPD) erklärte im Anschluss, es seien bereits einige Maßnahmen eingeleitet worden, um die Rahmenbedingungen zu verbessern. Dazu zählten die Einrichtung einer trägerübergreifenden Qualitätssicherungsstelle für ein umfassendes Qualitätsmanagement in der Notfallversorgung vor einiger Zeit sowie die flächendeckende Einführung eines GPS-gestützten Flottenmanagements. Auch die Etablierung von Stützpunkten für Intensivtransporte an den Standorten Stuttgart, Freiburg, Mannheim und Ulm und die bevorstehende Schaffung eines flächendeckenden Netzes zum Transport adipöser Patienten gehörten zu diesem Maßnahmenpaket. Zudem werde im Bereich der Luftrettung bei Nacht Verbesserungspotenzial gesehen. So solle etwa einer der drei Hubschrauber für Intensivtransporte künftig 24 Stunden pro Tag einsatzbereit sein. Bei der Leitstellenstruktur im Land gebe es mittelfristig ebenfalls Potenzial für Optimierungen.
Hintergrund des Antrags auf eine Sitzung des Innenausschusses war Heiler zufolge ein bundesweiter Vergleich der Ausgaben der AOK pro Versichertem für Rettungswagen und Notarzt im Jahr 2012. Die Spanne der finanziellen Aufwendungen reichte dabei von 29,92 Euro in Baden-Württemberg bis zu 70,77 Euro in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Diese Unterschiede, so Heiler, lassen keine Rückschlüsse auf die Qualität zu: „Indikatoren für die Qualität der Notfallversorgung sind in erster Linie Eintreff-, Warte- und Versorgungszeiten im Notfall sowie Ausrück- oder Alarmierungszeiten.“ In der unterschiedlichen Höhe der AOK-Ausgaben spiegelten sich versicherungsspezifische Unterschiede wie die Altersstruktur der Krankenkassenmitglieder genauso wider wie Unterschiede z.B. bei den Angebots- und Leistungsstrukturen der Rettungsdienste in den Ländern. (POG)