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Beim Sandsackschleppen zusammengebrochen

22.02.2011, 09:12 Uhr

Fotos: Ahl/DLRG

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15 DLRG-Helfer lassen sich für den Katastrophenschutz ausbilden

Die DLRG bildete am vergangenen Wochenende (12. und 13. Februar) 15 ehrenamtliche Wasserretter aus Hemsbach, Ladenburg, Leimen und Mannheim zusätzlich zu „Helfern im Katastrophenschutz“ aus. Unter ihnen auch drei junge Frauen. Die „Sicherung eines Deiches“ war dabei eine der praktischen Übungen, die die Auszubildenden zu absolvieren hatten. „Auch wenn der Begriff ‚Katastrophenschutz’ und dessen Strukturen gerne etwas versteinert wirken: Nicht erst seit dem Hochwasser zu Beginn des Jahres in Wertheim wissen wir, dass es schnell zu einer Situation kommen kann, in der wir auch in andere Teile des Landes zur Hilfe hin entsandt werden können“, unterstrich Thorsten Großstück, Technischer Leiter des Wasserrettungsdienstes in Mannheim, die Bedeutung des Lehrgangs. Bereits zum Elbe-Hochwasser 2002 waren Kräfte des Wasserrettungszuges Rhein-Neckar-Mannheim nach Torgau aufgebrochen und hatten dort rund eine Woche lang die Deichsicherung übernommen. Mehrere Male in den Jahren davor und danach standen Mannheimer und andere DLRG-Helfer der Region in Bereitschaft, um binnen kurzer Zeit in die bedrohten Gebiete an der Oder, nach Bayern oder erneut der Elbe auszurücken.

Zu den umfangreichen theoretischen Unterweisungen gehörte nicht nur die Kartenkunde. Die Frage, wann der Deich zur Gefahr für die Helfer wird und welche Risiken den ehrenamtlichen Deichrettern sonst noch drohen, wechselte sich mit der richtigen Planung der persönlichen Ausrüstung für den Einsatz ab. Und natürlich waren auch taktische Handzeichen ein Teil der Ausbildung, bis es schließlich an den „Übungs-Deich“ ging. Dort galt es nicht nur die Sandsäcke fachgerecht zu füllen und an den Damm zu bringen, sondern auch diese so zu verlegen, dass kein Wasser den Weg durch den künstlichen Wall finden kann. Als plötzlich ein als Gruppenführer eingeteilter Helfer umkippte und bewusstlos am Boden lag, herrschte kurze Zeit Alarmstimmung unter den Einsatzkräften. Bald wurde klar, es handelte sich um eine von den Ausbildern eingespielte „Einlage“. Schnell wurde der Helfer von seinen Kameraden versorgt und schließlich mitsamt aller anderen Einsatzkräfte vom Deich evakuiert – das Erdwerk drohte passend zum Übungsende zu brechen. „Wir sind natürlich froh, dass sich so viele Helfer für den nicht risikolosen und auch anstrengenden Einsatz bei solchen Großschadensereignissen ausbilden lassen“, dankte Großstück den DLRG-Kollegen für die Teilnahme an dem zweitägigen Wochenendlehrgang.

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