Die Berliner Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung Dilek Kolat hat gestern gemeinsam mit Innensenator Andreas Geisel, der Berliner Feuerwehr und dem Vivantes-Klinikum im Friedrichshain den digitalen Versorgungsnachweis IVENA vorgestellt. Bereits seit April seien alle Berliner Krankenhäuser mit einer sogenannten Rettungsstelle an IVENA angeschlossen. Die Krankenhäuser können nun die Einschränkung eigener Ressourcen eigenständig und sehr feingliedrig darstellen, wie die Senatsverwaltung mitteilt. Die Leitstelle der Berliner Feuerwehr könne auf diese Informationen zugreifen und auf Nachfrage des Notfallrettungsdienstes die Ressourcensituation eines Krankenhauses detailliert beantworten. Das System IVENA werde derzeit noch weiterentwickelt.
Für die zweite Phase ist geplant, dass Patienten in kritischem Zustand, die eine besonders schnelle Behandlung benötigen, über IVENA an die Kliniken zugewiesen werden. Bisher erfolgt dies noch direkt vom Rettungswagen, der erst eine aufnahmebereite Klinik suchen muss. Die Zuweisung wird dem Team in der Notaufnahme dann direkt auf einem separaten Monitor angezeigt. So kann sich die Klinik ohne Zeitverzug auf den schwerkranken oder verletzten Patienten vorbereiten. In der dritten Phase erhalten die Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeuge mobile Endgeräte (Tablets) und werden so direkt an IVENA angeschlossen. Die Zuweisung der Notfallpatienten erfolgt dann nicht mehr über die Leitstelle der Berliner Feuerwehr, sondern dezentral und eigenständig durch die Besatzung der Rettungswagen. Der Notfallrettungsdienst kann über das Tablet dann auch die Belegung jeder Klinik einsehen und sofort erkennen, wo das nächste geeignete Krankenhaus mit freien Kapazitäten ist. Laut Gesundheitssenatorin Dilek Kolat werden so mit IVENA stark frequentierte Notaufnahmen entlastet, da eine gleichmäßigere und bedarfsgerechtere Patientenzuweisung erfolgt.
IVENA in Berlin ist ein gemeinsames Projekt der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung, der Senatsverwaltung für Inneres und Sport, der Berliner Notfallkrankenhäuser und Notfallzentren und der Berliner Feuerwehr mit dem Berliner Notfallrettungsdienst.