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Berner Gemeinderat beschließt längere Anfahrtszeiten

16.10.2008, 15:09 Uhr

Foto: Ambulanz & Rettungsdienst Sense AG

In 15 statt in 3 Minuten beim Patienten

Die Ambulanz & Rettungsdienst Sense AG soll nach mehr als 30 Jahren die Schweizer Gemeinden Laupen, Neuenegg und Kriechenwil nicht mehr notfallmedizinisch versorgen. Ab dem 1. Januar 2009 soll auch für diese Gebiete die Sanitätspolizei Bern zuständig sein, die für die Anfahrten mindestens doppelt so lang benötigt: Laupen würde sie nach etwa 20 Minuten erreichen (Ambulanz Sense: 7 Minuten), Neuenegg nach rund 15 Minuten (Ambulanz Sense: 3 Minuten) und Kriechenwil nach ca. 25 Minuten (Ambulanz Sense: 12 Minuten).

Entschieden hat das am gestrigen Mittwoch der Berner Gemeinderat Stephan Hügli, und er sieht sich mit seiner Entscheidung im Einklang mit den gesetzlichen Vorgaben. Diese sehen im Kanton Bern nämlich vor, dass 80% der Einsätze innerhalb von 30 Minuten erfolgen müssen. Anlass für Hüglis Entscheidung war der Antrag von Ambulanz Sense, einen so genannten Unterleistungsvertrag mit der Sanitätspolizei Bern abzuschließen. Bisher besaß der private Rettungsdienst lediglich einen Betriebsbewilligung des Kantons Bern, ein formeller Vertrag mit der Sanitätspolizei fehlte.

Mit Unterstützung der Behörden und der Hausärzte in den drei Gemeinden will Ambulanz Sense jetzt bei der Berner Gesundheits- und Fürsorgedirektion intervenieren. Mit guten Aussichten auf Erfolg, denn Gesundheitsdirektor Perrenoud hat in der Vergangenheit schon einmal zugunsten eines Rettungsdienstes entschieden, der kürzere Anfahrtszeiten vorweisen konnte.

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