
Foto: "Eigensicherung im Rettungsdienst", hrsg. v. Hermann Friedrich, Stumpf + Kossendey 2006, S. 77, Abb. 38, alle Rechte vorbehalten
Zu einer bewusstlosen Person auf einem Gehweg wurde in einer der letzten Nächte der MKT-Rettungswagen der Wache Herzzentrum sowie ein Notarztteam der Berufsfeuerwehr München alarmiert. Vor Ort stellte sich heraus, dass es sich um einen stark alkoholisierten 51-jährigen Mann handelte. Nachdem er geweckt wurde, stellte die Besatzung fest, dass er nicht selbstständig stehen und gehen konnte, man entschloss sich daraufhin, ihn in ein Krankenhaus zum Ausnüchtern zu transportieren. Da der Patient nicht vital gefährdet war, wurde der Transport ohne Notarztbegleitung in ein Münchner Krankenhaus durchgeführt. Soweit ein ganz normaler Einsatz.
Im Krankenhaus angekommen, begann der Patient die MKT-Rettungsassistenten lauthals zu beschimpfen. Er wurde freundlich gebeten, leiser zu sein. Ihm wurde erklärt, dass er ausschlafen müsse und dann auch wieder nach Hause gehen dürfe. Ansatzlos und ohne Grund holte der Patient aus und schlug einem MKT-Rettungsassistenten ins Gesicht. Hierbei zerbrach dessen Brille und er erlitt eine Gehirnerschütterung sowie eine Prellung an der Nase. Er konnte seinen Dienst nicht mehr zu Ende führen und wird noch einige Tage ausfallen.
Hinzugerufene Kollegen der Polizei nahmen den Patienten in Gewahrsam und brachten ihn zum Ausnüchtern auf ein Polizeirevier. (nos)