Am vergangenen Samstag öffnete die Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ) im 60. Jubiläumsjahr die Tore und lud die Bevölkerung der Region zum „Tag der offenen Tür“ ein. Trotz des durchwachsenen Wetters am Vormittag nutzten viele Bürgerinnen und Bürger die Informationsmöglichkeit. Während eines Rundganges über das etwa 20 Hektar große Gelände wurden die komplexen Strukturen des Bevölkerungsschutzes hautnah und anschaulich präsentiert.
„Wir fahren nach China und erklären dort unser Tun, aber vor Ort sind wir vielfach unbekannt“, erklärte AKNZ-Leiter Thomas Mitschke während des Medienrundganges. Mit dem Tag der offenen Tür der höchsten staatlichen Ausbildungseinrichtung für den Bevölkerungsschutz in Deutschland wollte man dies ändern. Und das ist Mitschke und seinem Team bestens gelungen. Bereits im Vorfeld hatte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), zu dem die AKNZ gehört, in der Region mit einem Malwettbewerb zum Thema „Bevölkerungsschutz“ für den Tag geworben.
Um das Thema „Bevölkerungsschutz“ für Außenstehende wirklich nachvollziehbar darzustellen, wurde ein Erdbeben im Rheingraben als Rahmenszenario angenommen. Durch die Zerstörung der Uferbefestigung würde sich in dieser Situation der Rhein in die tiefer liegenden Regionen verteilen. Etwa 100.000 Menschen wären bedroht, 1.000 durch die Schäden von Erdbeben und Flut verschüttet, 15.000 Personen schwer verletzt und 300 tot. Den gesamten Tag über konnte man dem Führungsstab des Landkreises Viersen in einer der Ausbildungsräume bei seiner Arbeit während eines solchen Szenarios beobachten. Die Übungsleitung stand hier Rede und Antwort über deren Aufgaben. Und auch der Ausweichsitz des Gemeinsamen Melde- und Lagezentrums (GMLZ) in der AKNZ konnte besichtigt werden. (Th. Trütgen)