Die Landkreise Bad Doberan und Güstrow alarmieren ihre Rettungskräfte künftig nicht mehr analog, sondern digital über das nicht-öffentliche e*BOS-Alarmierungsnetz. Nur vier Monate nach dem Start der Testphase begann Anfang April der Wirkbetrieb mit einem Großeinsatz bei der Sandsturm-Katastrophe auf der A19. Das e*BOS-Alarmierungsgebiet reicht weit über die beiden Landkreise hinaus und schließt die Hansestadt Rostock mit ein.
Als ein Sandsturm am 8. April südlich von Rostock über die A19 fegte und zu einer Massenkarambolage mit acht Toten und 131 Verletzten führte, waren weit über 200 Rettungskräfte innerhalb kürzester Zeit zur Stelle. Die nur wenige Tage zuvor in den Landkreisen Bad Doberan und Güstrow eingeführte digitale e*BOS-Alarmierung hatte ihre erste Bewährungsprobe bestanden. „Der Einsatz hat deutlich gezeigt, dass wir mit der Entscheidung für diese Alarmierung richtig liegen“, resümiert Mayk Tessin, Kreisbrandmeister sowie Sachgebietsleiter Brand- und Katastrophenschutz des Landkreises Bad Doberan.
Über das nicht-öffentliche e*BOS-Alarmierungsnetz von e*Message werden nicht nur die Einsatzkräfte der 173 Freiwilligen Feuerwehren, des Rettungsdienstes und des Katastrophenschutzes alarmiert, sondern auch 257 Sirenen in beiden Landkreisen angesteuert. Wobei das Alarmierungsnetz für mehr als 3.000 Teilnehmer ausgelegt ist. Die Alarmierung der Einsatzkräfte erfolgt durch die Rettungsleitstelle Mittleres Mecklenburg in Bad Doberan, die seit dem 1. November 2010 auch für den südlichen Nachbarkreis Güstrow zuständig ist. Da das analoge Alarmierungsnetz verschlissen war, suchten beide Landkreise nach einer langfristigen Alternative. Intensive Markt- und Kostenanalysen führten zu einer gemeinsamen Ausschreibung, die gemäß der Kooperationsvereinbarung mit dem Landkreis Güstrow durch den Landkreis Bad Doberan erstellt wurde, und zur Entscheidung für die digitale e*BOS-Alarmierung. Nur vier Wochen nach der Beauftragung begann Anfang Dezember die erste Betriebsstufe mit der schrittweisen Einführung des e*BOS-Alarmierungssystems. Bereits vier Monate später startete der Wirkbetrieb – eine Rekordzeit.
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