Dass die Lobpreisungen und die internationale Anerkennung des deutschen Bevölkerungsschutzsystems nicht nur Phrasen von Politikern sind, zeigt einmal mehr der Besuch einer ausländischen Delegation. Vom 14. bis 18. September war in der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ) im rheinland-pfälzischen Ahrweiler eine brasilianische Delegation zur Vorbereitung der Fußball-WM 2014 zu Gast. Rund 30 brasilianische Führungskräfte aus Regierungskreisen und dem brasilianischen Zivilschutz tauschten sich mit deutschen Experten über die Sicherheit bei Großveranstaltungen aus.
Ein Vertreter der brasilianischen Regierungsdelegation gab zu bedenken, dass man – bedingt durch die großen Karnevalsveranstaltungen in Rio de Janeiro – bereits über große Erfahrungen bei der Abwicklung von Großveranstaltungen verfüge. Die Sicherung großer Fußballstadien weise aber einige Besonderheiten auf. Mit den deutschen Sicherheitskräften, fast ausschließlich aus Reihen der Berufsfeuerwehren, die während der Fußball-WM 2006 der Männer und der Frauenfußball-WM 2011 die Einsatzführung hatten, und dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe könne man Erfahrungen austauschen und dadurch brasilianische Hilfeleistungs- und Einsatzkonzepte anpassen oder optimieren.
Der ebenfalls stattfindende Workshop wurde von der brasilianischen Delegation intensiv genutzt. Viele offene Fragen konnten diskutiert und beantwortet werden. Die fünftägige Tagung bestand aber nicht nur aus theoretischen Inhalten. Am Montagabend nutzten die Brasilianer die Möglichkeit, im naheliegenden RheinEnergieStadion in Köln die praktische Umsetzung am Beispiel des deutschen Ligastandards während des Heimspiels des 1. FC Köln gegen den FC St. Pauli zu beobachten.