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„Christoph 47“ rettet Patienten mit Bluttransfusion an der Unfallstelle

20.09.2019, 11:32 Uhr

Foto: DRF-Luftrettung

Erfolgreiches Forschungsprojekt in Greifswald


Der an der Universitätsmedizin Greifswald stationierte und von der DRF-Luftrettung betriebene Rettungshubschrauber „Christoph 47“ hat zum ersten Mal mit einer Bluttransfusion direkt an der Unfallstelle einen Patienten gerettet. Dies war nur möglich, weil die rot-weiße EC 135 seit dem 17. Juli dieses Jahres im Rahmen eines wissenschaftlich geprüften und etablierten Verfahrens Blutprodukte an Bord mitführt – sowohl Blut- als auch Plasmakonserven. Dazu ist es der DRF-Luftrettung und der Universitätsmedizin Greifswald mit dem Forschungsprojekt „Heli Blut“ gelungen, den schnellen Transport von Blut und Blutprodukten mit dem RTH an die Einsatzelle zu ermöglichen. Die DRF-Luftrettung führt hierzu aus, dass gerade bei schweren Verkehrsunfällen das „Verbluten“ die am häufigsten vermeidbare Todesursache sei und deshalb bei Notfallpatienten mit erheblichem Blutverlust noch am Notfallort die schnelle Gabe von Blut bzw. Blutprodukten entscheidend für die Rettung sei.

Bei Patienten mit Volumenmangelschock erfolgt die Behandlung nach den Angaben der DRF-Luftrettung derzeit am Einsatzort und im RTH lediglich mit Infusionslösungen. Die Gabe von lebensentscheidenden Blut- und Plasmakonserven erfolgt erst in der Klinik. Nun ist durch den RTH „Christoph 47“ eine Blut- und Plasmainfusion direkt am Unfallort möglich. Dies komme z.B. auch auf der zum Einsatzgebiet von „Christoph 47“ gehörenden Insel Rügen zum Tragen, zu der die Flugzeit länger als 10 Minuten betrage. Damit die Haltbarkeit auf dem Transport sichergestellt wird, werden die Konserven in Kühlboxen bei 4 °C gelagert und zur Transfusion mit einem Blutwärmegerät auf 37 °C erwärmt.

Im konkreten Fall fand eine Ersthelferin einen schwer verletzten Motorradfahrer und alarmierte den Rettungsdienst. Nach dem Eintreffen von „Christoph 47“ zeigt der Patient bereits Zeichen des Blutmangels und sein Zustand verschlechterte sich weiter. Vor diesem Hintergrund entschied sich die Notärztin zur Bluttransfusion an der Einsatzstelle. Nach dem Transport in die Klinik erfolgten eine Notoperation und die Aufnahme auf die Intensivstation, die der Patient bereits nach zwei Tagen durch die Verlegung auf die normale Station verlassen wieder konnte. (Scholl)

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