In der Gesundheitsregionplus Unterallgäu-Memmingen läuft derzeit ein Pilotprojekt zum Einsatz von elektrisch angetriebenen Fluggeräten, die senkrecht starten und landen können, sogenannten eVTOL (electric Vertical Take-Off and Landing). Es wird wissenschaftlich begleitet, bei einer Podiumsdiskussion im Maximilian-Kolbe-Haus wurden die medizinischen, technologischen und gesundheitsökonomischen Aspekte des Projekts beleuchtet. Dazu erklärte Prof. Dr. Peter Biberthaler, Direktor Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, Klinikum rechts der Isar/Technische Universität München, dass die Notwendigkeit von Patiententransporten mit Blick auf anstehende Veränderungen in der Krankenhauslandschaft zunehmen würden. Privatwirtschaftlich wurde die technische Entwicklung des eVTOL, das explizit für medizinische Transporte entwickelt wurde, durch Prof. Dr. Rudolf Schwarz, Investor und CEO des Unternehmens IABG, finanziert. Im Juli dieses Jahres wurde durch die Firma ERC System in Ottobrunn ein Prototyp präsentiert. Damit sei der Transport schnell, erschütterungs- und emissionsfrei.
Ein großer Vorteil des eVTOL gegenüber dem Hubschrauber seien die deutlich geringeren Herstellungs- und Wartungskosten. Um diese zu evaluieren, wird das Projekt in der Modellregion von Prof. Dr. Franz Benstetter begleitet, Professor für Sozialversicherungen und Gesundheitsökonomie an der Technischen Hochschule Rosenheim. In den kommenden fünf Jahren bis zur luftfahrtrechtlichen Genehmigung des neuen Fluggeräts sollen Einsätze oder Fahrtzeiten analysiert und Modellrechnungen zu Kosten und Nutzen erstellt werden.