Noch immer leben 300.000 Menschen in Haiti in Zeltlagern. Drei Jahre nach dem schweren Erdbeben, das am 12. Januar 2010 über 217.000 Todesopfer forderte und über zwei Millionen Menschen obdachlos machte, liegen einzelne Wohngebiete weiter in Trümmern. Zu den Hilfsorganisationen, die weiter vor Ort Hilfe leisten, gehört auch das DRK, das sich in der Katastrophenvorsorge und in Form von Gesundheitsprojekten engagiert. „Haiti ist heute besser auf Naturkatastrophen vorbereitet, als es vor dem Erdbeben 2010 war“, sagt DRK-Generalsekretär Clemens Graf von Waldburg-Zeil.
Nach DRK-Angaben zeigte sich die verbesserte Katastrophenvorsorge in Haiti auch bei Hurrikan Sandy, der am 24. Oktober 2012 über die Insel hinweg zog und viele Regionen überflutete. Die Auswirkungen auf Menschenleben waren Dank der Warnmechanismen wie Radioansagen, SMS-Nachrichten und der darauffolgenden Evakuierungen verhältnismäßig gering, wenngleich der Sturm und die Überflutungen in manchen Gebieten über 70 Prozent der Ernten zerstörte.
Das Haitianische Rote Kreuz und das DRK haben gemeinsam – allein in der Ortschaft Leogane – bereits 75.000 Menschen „trainiert und darüber informiert, wie sie sich bei Naturkatastrophen schützen können.“ Das Haitianische Rote Kreuz verfügt heute über fast 400 lokale Einsatzteams im ganzen Land. Bis zum Jahr 2015 wird sich das DRK auf weitere Gesundheitsprojekte und Katastrophenvorsorge konzentrieren. Auch werden Menschen in Handwerk oder Landwirtschaft ausgebildet, um eine eigene, stabile Lebensgrundlage zu erhalten.