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Fachverband fordert Einbindung der Integrierten Leitstellen in den Zivilschutz

22.05.2025, 14:38 Uhr

Foto: Kooperative Regionalleitstelle Nord

Zivilschutz muss zukunftsfähig aufgestellt werden


Angesichts wachsender sicherheitspolitischer Herausforderungen macht der Fachverband Leitstellen e.V. auf die zentrale Rolle Integrierter Leitstellen für den Zivilschutz in Deutschland aufmerksam. In einem aktuellen Positionspapier fordert der Verband, die in den Ländern etablierten Leitstellen verbindlich in zivilschutzrelevante Strukturen einzubinden und ihre Funktionsfähigkeit gezielt zu stärken. Bislang sind die Leitstellen in den rechtlichen und konzeptionellen Grundlagen des Zivilschutzes kaum berücksichtigt, obwohl sie im Alltag sowie in Großschadens- und Katastrophenlagen bereits zentrale Steuerungsfunktionen übernehmen.

Der Verband warnt vor einem Rückgriff auf veraltete Zivilschutzkonzepte, die moderne Kommunikations- und Koordinationsstrukturen ignorieren. Statt Doppelstrukturen zu schaffen, müsse der Bevölkerungsschutz künftig auf bestehenden, digitalisierten und resilienten Systemen aufbauen. Integrierte Leitstellen sind aus Sicht des Fachverbands unverzichtbar, u.a. weil sie flächendeckend verfügbar sind, über belastbare Kommunikationsnetze verfügen und die Koordination von Einsatzmitteln, Patientenströmen und Lageinformationen in Echtzeit ermöglichen.

Für eine zuverlässige Einsatzfähigkeit fordert der Verband technische und organisatorische Verbesserungen. Dazu zählen unter anderem einheitliche IT-Standards, krisensichere Kommunikationssysteme, eine verbindliche KRITIS-Einstufung sowie gezielte Investitionen in Härtung, Ausweichinfrastruktur und Qualifikation des Personals. Die Integration neuer Technologien wie künstlicher Intelligenz und Drohnen soll die Lageeinschätzung und Reaktionsfähigkeit weiter erhöhen. Ergänzend werden klare Zuständigkeitsregelungen und eine stärkere finanzielle Unterstützung durch Bund und Länder angemahnt.
Der Fachverband versteht Integrierte Leitstellen als systemrelevante Hochzuverlässigkeitsorganisationen, die für eine moderne, widerstandsfähige Sicherheitsarchitektur unverzichtbar sind. Er bietet an, Reformprozesse aktiv mitzugestalten und beratend tätig zu sein.

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