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Fußball-WM 2006: Risiken an Großbildleinwänden?

11.04.2006, 15:31 Uhr

Foto: Airscreen (www.airscreen.de)

In wenigen Tagen wird „Die Welt zu Gast bei Freunden“ sein und dies nicht nur an den 12 WM-Austragungsorten, sondern auch an den zahlreichen Großbildleinwänden, von denen es ca. 300 bundesweit geben soll. Im Rahmen des Public Viewing sollen in größeren Städten Tausende Fußball-Fans die Gelegenheit haben, das globale Spektakel live mitzuerleben. Dass diese Veranstaltungen auch erhebliche Sicherheitsrisiken darstellen, wird vielen kommunalen Veranstaltern wohl erst jetzt bewusst, u.a. wird im Saarland zurzeit ein Konzept erarbeitet, das die Sicherheit an den beiden im kleinsten Bundesland vorgesehenen Standorten in Saarbrücken und Saarlouis verstärken soll. Dabei sind polizeiliche Maßnahmen wie Absperrungen, Einlasskontrollen, Verbot von Glasflaschen und ggf. sogar Alkohol durch erhebliche Vorkehrungen in der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr zu ergänzen. Neben Randale und Massenschlägereien könnten auch schwere Unwetter und Unglücksfälle mögliche Großeinsatzlagen darstellen.

So berichtet die „Saarbrücker Zeitung“ (SZ) in ihrer heutigen Ausgabe, dass der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Hugo Müller, keine Anhaltspunkte für Randale im Saarland sehe, während der Bundesvorsitzende der GdP, Konrad Freitag, das Public Viewing grundsätzlich als das „größte Sicherheitsrisiko während der WM“ bezeichnet. Vor diesem Hintergrund fordert Freitag in der SZ die gleichen Sicherheitsmaßnahmen anzuwenden, wie sie auch an den WM-Austragungsorten ergriffen wurden.

An dieser Stelle ist allerdings anzumerken, dass die WM-Standorte den strengen Vorgaben des Weltfußballverbandes FIFA nachkommen müssen, während die Orte mit Großbildleinwänden in den kommunalen Aufgabenbereich fallen und von den für die Sicherheit und den Katastrophenschutz zuständigen Ländern unterstützt werden können. So sind nicht nur die polizeilichen Kräfte ausreichend zu verstärken, sondern auch schnellstmöglich Behandlungsplatzkonzepte mit den entsprechenden Kräften und Ressourcen auf die Public-Viewing-Standorte zu übertragen. (Scholl)

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