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Gewerkschaft lehnt Schutzwesten für Einsatzkräfte ab

20.07.2020, 11:32 Uhr

Foto: Güstrower Konfektions GmbH

Positionspapier zur Sicherheit und Gewaltprävention im Feuerwehr- und Rettungsdienst


Nach einem Vorfall in Mannheim, bei dem Einsatzkräfte von einem Autofahrer angegriffen wurden, weist der Fachbereich Feuerwehr und Rettungsdienst der BTB-Komba-Gewerkschaft Baden-Württemberg noch einmal auf sein Positionspapier zur Sicherheit und Gewaltprävention im Feuerwehr- und Rettungsdienst hin. Darin wird gefordert, die Einsatzkräfte besser auf konfliktträchtige Situationen vorzubereiten. Dazu sollen die Fähigkeiten zur Früherkennung potenzieller Aggression- und Gewaltsituationen verbessert und Deeskalationstechniken zum gezielten Abbau von Aggressionen ebenso erlernt werden wie Maßnahmen zur Eigensicherung. Bei besonderen Einsatzlagen sollen im engen Kontakt mit der Polizei Konzepte entwickelt werden, wie Einsatzkräfte des Rettungsdienstes nicht in Gefahrenbereiche gelangen. Das Leitstellenpersonal sei zu sensibilisieren, um bei Notrufen mögliche Gefahrensituationen zu erkennen und die Einsatzkräfte auf den jeweiligen Fahrzeugen entsprechend zu informieren.

Abgelehnt wird von der Gewerkschaft der Einsatz von Schlagstöcken oder Pfefferspray durch die angegriffenen Einsatzkräfte. Dadurch könnten weitere Aggressionen entstehen. Auch der Einsatz von Schutzwesten für Einsatzkräfte wird abgelehnt, da sie eine falsche Sicherheit suggerieren können. Eigenschutz sei immer das oberste Gebot. Im Falle eines Angriffs gegen Rettungskräfte müsse es ermöglicht werden, den Einsatz abzubrechen und sich vom Gefahrenort zurückzuziehen. Gleichzeitig müssten sich Arbeitgeber und Dienstherren schützend vor ihre Beamten und Beschäftigten stellen, sollten sie wegen unterlassener Hilfeleistung strafrechtlich verfolgt werden. Zudem sollten sie jeden Angriff gegen Beschäftigte und Beamte im Feuerwehr- und Rettungsdienst strafrechtlich verfolgen lassen.

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