Wie die Tageszeitung „Luxemburger Wort“ berichtet, sollen der Rettungsdienst, der Brandschutz und die technische Hilfe im Großherzogtum verbessert werden, wozu zusätzliche finanzielle und personelle Mittel notwendig sind. Eine Analyse hatte bereits im Jahr 2010 einen Optimierungsbedarf gezeigt. Zukünftig soll die Zeit zwischen dem Notruf und dem Eintreffen an der Einsatzstelle nicht länger als 15 Minuten betragen, was derzeit von First Respondern bereits in 90 – 95% der Einsätze, bei Rettungsdienst-Einsätzen in 78% sowie bei Bränden und Verkehrsunfällen in Zweidrittel der Einsätze eingehalten wird. Dazu hat die Innenministerin von Luxemburg, Taina Bofferding, den Plan National des opérations de secours (PNOS), ein 500 Seiten umfassendes Dokument, erstellen lassen, das eine flächendeckende Risikoanalyse und Anweisungen für die notwendigen Optimierungen enthält. Dabei geht es laut der Innenministerin darum, die Bevölkerung so gut wie möglich auf Not- und Verkehrsunfälle sowie Krisensituationen, wie etwa eine Pandemie, vorzubereiten.
Dazu wurde die Grundlage bereits im Juli 2018 mit dem Corps grand-ducal d'incendie et de secourcs (CGDIS) und die Bündelung aller Ressourcen in der zivilen Sicherheit geschaffen, um eine adäquate Reaktionsfähigkeit zu haben. Das PNOS sieht die deutliche Investition von Finanzmitteln in den kommenden Jahren vor, um zu den bereits 4.000 ehrenamtlichen Kräften 1.500 Hauptamtliche sowie 500 Beschäftigte in der Verwaltung und Technik vorzuhalten. Zurzeit sind im CGDIS 600 hauptamtliche Beschäftigte tätig. Dazu wird hervorgehoben, dass die größeren der insgesamt 100 Einsatzzentren hauptamtliche Kräfte benötigen, um zukünftig innerhalb von zwei Minuten ausrücken zu können. Auch sollen die ehrenamtlichen Helfer in der Unterkunft in ständiger Bereitschaft stehen.
Dass das ambitionierte Vorhaben nicht zum Nulltarif zu erhalten ist, betonte die Innenministerin. So sollen die Gemeinden im Großherzogtum und der Luxemburger Staat die Kosten von 8% mehr im Jahr für den CGDIS zu gleichen Teilen finanzieren, weshalb der PNOS nun den Gemeinden zustellt wurde, die bis Anfang Juni dieses Jahres ihre Kommentare und die erhoffte Zustimmung abgeben können. Anschließend soll der PNOS im Ministerrat verabschiedet werden. (Scholl)