Die anerkannten Hilfsorganisationen ASB, DLRG, DRK, JUH und MHD fordern angesichts zunehmender Naturkatastrophen und einer Verschärfung der sicherheitspolitischen Lage eine umfassende Stärkung des Bevölkerungsschutzes. Einem gemeinsam veröffentlichten Positionspapier sind sechs zentrale Kernforderungen zu entnehmen.
Gefordert wird ein integriertes Krisenmanagement, das alle staatlichen, zivilgesellschaftlichen und wirtschaftlichen Akteure einbezieht. Standardisierte Verfahren, gemeinsame Ausbildungen und regelmäßige Übungen seien essenziell, um länderübergreifende Einsatzlagen effizient zu bewältigen. Ein modernes Krisenmanagement erfordere eine klare gesetzliche Grundlage. Die HiOrg fordern u.a. eine Reform des Zivilschutz- und Katastrophenhilfegesetzes sowie eine bundeseinheitliche Regelung zur Freistellung, sozialen Absicherung und finanziellen Entschädigung ehrenamtlicher Helferinnern und Helfer – analog zu bestehenden Regelungen für das THW und die Feuerwehren.
Außerdem müsse der Anteil des Bundeshaushaltes für den Bevölkerungsschutz dauerhaft auf mindestens 0,5% (ca. 2,4 Mrd. Euro) angehoben werden. Denn nur mit ausreichender finanzieller Unterstützung könnten Ausrüstungen modernisiert und die Einsatzbereitschaft sichergestellt werden.
Da das Ehrenamt der Motor der Katastrophenhilfe sei, seien attraktive Rahmenbedingungen notwendig, um Helferinnen und Helfer langfristig zu binden und neue zu gewinnen. Dazu zählten die Förderung von Freiwilligendiensten und der Ehrenamtskoordination sowie eine stärkere staatliche Unterstützung etwa durch Maßnahmen im Sozialversicherungsrecht.
Zugleich gelte es, die gesellschaftliche Resilienz zu stärken. So sollen die Menschen hierzulande aktiv in den Bevölkerungsschutz eingebunden werden. So könnten Bürgerinnen und Bürger durch Bildungs- und Informationsprogramme in Selbstschutzmaßnahmen geschult werden, um in Krisensituationen handlungsfähig zu bleiben.
Schließich fordern die fünf HiOrg, die internationale Zusammenarbeit auszubauen. So müsse sich Deutschland stärker in internationale Netzwerke einbringen und sich als verlässlicher Partner für die zivile Katastrophenhilfe positionieren.
Das gemeinsame Positionspapier finden Sie hier.