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Inbetriebnahme eines neuen ADAC-RTH in Ingolstadt

04.04.2025, 17:18 Uhr

Foto: ADAC-Luftrettung/Klinikum Ingolstadt

Innenraumverkleidung reduziert Gewicht


An der von der ADAC-Luftrettung betriebenen Station am Klinikum in Ingolstadt hebt seit Kurzem ein neuer RTH der Modellreihe H135 mit dem Funkrufnamen „Christoph 32“ ab. Am 1. April wurde die offizielle Inbetriebnahme mit einer ökumenischen Segnung der Maschine gefeiert.

Die H135 kann als schneller Notarztzubringer bei Unfällen oder für den Transport von Schwerverletzten über größere Flugdistanzen eingesetzt werden. Der Rotordurchmesser von mehr als 10 m reduziert Fluggeräusche und Abwind. Die Maschine verfügt über zwei Triebwerke mit jeweils 734 PS Spitzenleistung. Die Einsatzgeschwindigkeit beträgt rund 220 km/h, die maximale Reichweite 667 km und das Maximalgewicht beim Abflug 2.980 kg. Cable Cutter, schwertförmige „Seilabweiser“ an der Vorderseite, den Scheibenwischern und den Kufen sollen das Verfangen mit Hochspannungs- und Telefonleitungen verhindern. Zudem ist die neue H135 auch für eine mögliche Randzeitenerweiterung für Flüge in die Dämmerung und bei Dunkelheit geeignet. Auch ist der Kerosinverbrauch 25 –30% geringer als bei größeren Maschinen. 

„Christoph 32“ verfügt über ein volldigitales Cockpit, das die Flugsicherheit entscheidend verbessern soll. Der Pilot erkennt andere Luftfahrzeuge zuverlässig, bekommt auf dem Navigationsdisplay Hindernisse angezeigt und erhält automatisierte Kollisionswarnungen. Ein auf moderner Elektronik basierender Vier-Achsen-Autopilot ermöglicht Instrumentenanflüge bis zum Schwebeflug, zwei Kameras unterstützten den Piloten beim Landen in unbekanntem Gelände, was die Sicherheit zusätzlich erhöhen soll. 

Der Innenraum des „Christoph 32“ wurde individuell angepasst. Die deutschlandweit erstmals zuvor in Siegen, Straubing und Zwickau eingerüstete Innenraumverkleidung „Kokon“ ermöglicht es, medizinische Geräte wie Sauerstoffflaschen flexibel an der Wand oder Decke aufzuhängen und Patientinnen oder Patienten besser zu behandeln. Mit dem neuen System ist „Christoph 32“ rund 100 kg leichter, wodurch mehr Treibstoff mitgenommen werden kann und Folgeeinsätze ohne vorherige Tankstopps möglich sind.

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