Zentrale Aufgabe der im Projekt KulturGutRetter entwickelten Auslandseinheit Cultural Heritage Response Unit (CHRU) ist, Kulturgut nach Katastrophen zu schützen. Nun nahm ein siebenköpfiges Team der Einheit an einer viertägigen ModEx-Übung (Module Exercise) in Italien teil, um sich auf solche Einsätze vorzubereiten. Im Rahmen des EU-geförderten Projektes ProCultHer-NET2 wurde die CHRU eingeladen, zusammen mit Katastrophenschutzeinheiten aus Österreich, Zypern, Deutschland, Italien, Polen, Rumänien, Spanien, Tschechien und der EU den Ernstfall zu üben.
In einem simulierten Unwetterszenario bewahrte die CHRU, bestehend aus Einsatzkräften von THW und Freiwilligen des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI), in der Lagune von Venedig an unterschiedlichen Einsatzorten im historischen Stadtzentrum Kulturgüter vor weiteren Schäden. Zu ihren Aufgaben gehörten die Erkundung betroffener Gebäude wie dem Stadtarchiv und einer Kirche, die Schadensbewertung und -dokumentation sowie die Bergung und Evakuierung von Kulturgut. Dabei kooperierte die Einheit eng mit dem Europäischen Koordinierungsteam (EUCPT) und dem italienischen Katastrophenschutz. Die CHRU nutzte spezielle Ausrüstung, inkl. eines eigens entwickelten digitalen Tools.
Zu den zahlreichen gesicherten Kulturgütern zählten Gemälde, Bücher, Skulpturen und Relikte. Die betroffenen Institutionen wurden dabei jederzeit engmaschig eingebunden. Nach Abschluss der Arbeiten bereitete das Team die gesammelten Daten (u.a. Vermessungsdaten, Schadensdokumentationen, Arbeitsberichte) auf und sprach Empfehlungen zur weiteren Notversorgung der Kulturgüter aus. Zum Abschluss der ModEx wurde die CHRU im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung zusammen mit anderen Einheiten aus dem Bereich Bergung und medizinischer Notversorgung für ihr freiwilliges Engagement geehrt.