Ende November beteiligten sich 250 ehrenamtliche Einsatzkräfte des Malteser Hilfsdienstes aus NRW, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland an einer Gemeinschaftsübung mit dem Thema Kraftfahrzeugmarsch (Motorisierter Marsch; Mot-Marsch). Eine Übung in dieser Dimension hatte es schon länger nicht mehr gegeben, aber Einsätze wie 2021 an der Ahr und im südlichen NRW mit der notwendigen Verlegung von Katastrophenschutzeinheiten aus weiten Teilen Deutschlands in das Schadengebiet haben die Notwendigkeit solcher Übungen gezeigt.
Die Marschgruppen aller 23 teilnehmenden Gliederungen erhielten einheitlich den Auftrag, sich pünktlich zu einem festgelegten Zeitpunkt dem Meldekopf im Fahrerlager des Nürburgrings in der Eifel zu unterstellen. Dort wurden ihnen weitere Aufgaben wie Parkraumorganisation, Einrichtung einer Infrastruktur, Verpflegungsausgabe und Realabsicherung unter Berücksichtigung mitgeführter Ressourcen (z.B. Tankstellenanhänger) übertragen. Am Übungstag herrschten in der Eifel winterliche Bedingungen und die Fahrzeugführer hatten mit Schnee und Eis auf den Straßen in Richtung Nürburgring zu kämpfen. Dennoch erreichten alle 23 Marschgruppen ohne Ausfälle in Kolonnenfahrt das Ziel.
Nachdem alle Einsatzkräfte in den Boxen des Fahrerlagers gemeinsam verpflegt wurden und die Gelegenheit zu Austausch und Vernetzung genutzt wurde, schloss die Übung auf dem Nürburgring mit zwei gemeinsamen Runden der 100 Fahrzeuge verschiedener Klassen (von All-Terrain Vehicle [ATV] bis Wechselladerfahrzeug [WLF]) über die Grand-Prix-Strecke.
Bereits am Übungstag habe man konkrete Erkenntnisse ableiten können, so Übungsleiter Johannes Pütz von den Kölner Maltesern. Manche offensichtliche (Schwach-)Punkte wurden durch die Übungsleitung direkt vor Ort angesprochen. So fehlten z.B. vielerorts bei Führungskräften und Behörden Erfahrungen mit der Beantragung vergleichbarer Übungen. Auch zeigte sich, dass die Nutzung von BOS-Funkgruppen zur überregionalen Verwendung nicht reibungslos funktioniert hatte. Daher empfehle man die Vorhaltung von Reserverufgruppen oder Frequenzen, so Pütz. Vor allem ungeübte Fahrer profitierten sehr von der Anfahrt in Kolonne und Fahrt durch die verschneite Eifel, auch im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit und das Fahrverhalten der Einsatzfahrzeuge unter ungünstigen Straßenverhältnissen (kv, jp).