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Mehr als die Hälfte der beatmeten Covid-19-Patienten ist gestorben

29.07.2020, 11:27 Uhr

Sterblichkeit von Covid-19-Patienten nach Beatmungsstatus (Quelle: Wissenschaftliches Institut der AOK)

Alter korreliert mit Sterblichkeit


Das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO), die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) und die Technische Universität Berlin haben in der Zeitschrift „The Lancet Respiratory Medicine“ eine Analyse zur stationären Krankenhausbehandlung von Covid-19-Patienten veröffentlicht (hier). Daraus geht hervor, dass etwa ein Fünftel dieser Patienten, die von Ende Februar bis Mitte April 2020 in deutschen Krankenhäusern aufgenommen wurden, gestorben ist. Bei Patienten mit Beatmung lag die Sterblichkeit bei 53%, bei denen ohne Beatmung mit 16% dagegen deutlich niedriger. Insgesamt wurden 17% der Patienten beatmet.

Ausgewertet wurden die Daten von etwa 10.000 Patienten mit bestätigter Covid-19-Diagnose, die vom 26. Februar bis zum 19. April 2020 in insgesamt 920 deutschen Krankenhäusern aufgenommen wurden. Insgesamt verstarb etwa ein Fünftel (22%) der stationär behandelten Covid-19-Patienten. Dabei lag die Sterblichkeit der Männer mit 25% um 6 Prozentpunkte über der der Frauen (19%). Unabhängig vom Geschlecht war die Mortalität bei den älteren Patienten sehr hoch: 27% verstarben in der Altersgruppe der 70- bis 79-Jährigen, 38% in der Gruppe der Menschen ab 80 Jahren. Die höchsten Sterblichkeitsraten waren bei beatmeten Patienten in der Altersgruppe von 70 bis 79 Jahren (63%) sowie bei den Patienten ab 80 Jahren (72%) zu verzeichnen. Auch bei den Patienten ohne Beatmung korrelierte das Alter mit der Sterblichkeit.

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