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Mobile Stroke Unit als deutsch-dänisches Projekt

20.07.2021, 15:48 Uhr

Schaltraum im Berliner Stroke Einsatz Mobil (STEMO) (Foto: H. Audebert, Charité Berlin)

Grenzüberschreitender Einsatz für die Fehmarnbelt-Region in Planung


Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck, untersucht im Rahmen eines Interreg-Forschungsprojekts gemeinsam mit dem Universitätshospital Seeland/Dänemark, ob eine Mobile Stroke Unit (MSU) auch bei Schlaganfällen in einem ländlichen Raum wie der Fehmarnbelt-Region Lebenszeit verlängern und Behinderungen vorbeugen kann. Üblicherweise werden viele Schlaganfall-Patienten in vielen Orten in Schleswig-Holstein zuerst im nächstgelegenen Krankenhaus versorgt und dann in ein Schlaganfallzentrum mit Neuroradiologie und Neurochirurgie weiterverlegt. Diese zusätzlichen Transporte könnten durch eine MSU vermieden werden, so Prof. Dr. Georg Royl, Oberarzt und Leiter der Stroke Unit an der Klinik für Neurologie des UKSH, Campus Lübeck. Sein dänischer Kollege im Forschungsprojekt, Dr. Troels Wienecke, Oberarzt an der Abteilung für Neurologie des Universitätshospitals Seeland, ergänzt, man könne mit einer MSU ca. 30 Minuten bis zum Beginn einer Thrombolysebehandlung sparen.

Mit der deutsch-dänischen Fehmarnbelt-Region im Fokus werde nun erstmals darüber nachgedacht, eine MSU in einem grenzüberschreitenden Zusammenhang mit jeweils verschiedenen Gesundheitssystemen einzusetzen. Dafür sei man bereits mit einem CT-Hersteller über die Entwicklung eines MSU-Fahrzeuges im Gespräch und stehe auch mit den regionalen Rettungsdiensten im engen Austausch. Abgeklärt werden soll, wie eine neue MSU aussehen sollte, welche Infrastruktur für deren Betrieb benötigt werde und wie die deutschen und dänischen Rettungsdienste hier eventuell grenzüberschreitend zusammenarbeiten könnten. Für die Planung des Testbetriebs einer MSU inklusive einer Dokumentation zu den gesundheitsökonomischen Effekten soll ein ausgereifter Projektantrag erstellt werden.

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