Mit 28 Teilnehmern ist am Montag, 31. Januar, der erste Zertifikatslehrgang für Fachpädagogen im Gesundheitswesen im Bildungszentrum des DRK-Rettungsdienstes Mittelhessen in Marburg gestartet. Der DRK-Rettungsdienst Mittelhessen ist der Initiator des Weiterbildungsprojekts und hatte gemeinsam mit der Fachhochschule Gießen-Friedberg das Lehrgangskonzept erarbeitet. Begleitet wurde die Arbeit durch einen Fachbeirat (DRK, JUH, Malteser) unter Vorsitz des DRK-Landesverbandes Hessen. Das Hochschulzentrum für Weiterbildung (HZW) der Fachhochschule Gießen-Friedberg unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang George ist für die Durchführung und Qualität des Lehrgangs verantwortlich.
Der hessenweit einmalige Lehrgang soll Ausbildern in den Berufen des Gesundheitswesens das notwendige Rüstzeug für ihre Lehrtätigkeit geben. Dabei stehen die Themenbereiche Pädagogik, Didaktik, Sozialwissenschaft, Psychologie, Recht und Wirtschaftspädagogik im Zentrum. Viele der Teilnehmer unterrichten bereits seit Jahren und wollen ihre Kenntnisse nun vertiefen und erweitern. Andere stehen noch am Beginn ihrer Lehrtätigkeit. Den Lehrgang belegt haben zahlreiche Rettungsassistenten unter anderem aus Marburg, Frankfurt, Limburg oder Eisenach, aber auch Ergotherapeuten, Logopäden, Physiotherapeuten oder Lehrende aus dem Bereich der Altenpflege und der Hebammenausbildung.
„Die Qualifizierung der Lehrenden ist ein wichtiges Thema für uns“, sagte der Geschäftsführer des DRK-Rettungsdienstes Mittelhessen, Markus Müller, bei der Begrüßung der Teilnehmer. Es sei zu erwarten, dass in der Zukunft die Ausbildung im Rettungsdienst höherwertig werde. Dies müsse durch eine Qualifizierung der Lehrenden abgesichert werden. In zwei Jahren werden die Teilnehmer 400 Unterrichtsstunden absolvieren und am Ende ein Zertifikat der Fachhochschule Gießen-Friedberg erwerben. Die FH kooperiert eng mit der Justus-Liebig-Universität in Gießen, die ihr Know-how und ihre Dozenten zur Verfügung stellen wird. Andere der über zehn eingebundenen Fachdozenten arbeiten in den unterschiedlichen Disziplinen und wissen um die Besonderheiten des Gesundheitswesens. Der Lehrgang bewege sich auf akademischem Niveau, betonte Prof. Dr. Wolfgang George. Dabei werden auch anrechenbare Grundlagen für ein sich möglicherweise anschließendes Studium erworben werden. Der nächste Lehrgang startet voraussichtlich bereits im Herbst dieses Jahres. Zulassungsvoraussetzung sind eine Berufsausbildung in einem Gesundheitsberuf, zwei Jahre Berufserfahrung, 80 abgeleistete Unterrichtseinheiten oder ein entsprechendes Praktikum. Die Teilnahmegebühr beträgt 3.660 Euro.