Derzeit wird am Nürburgring ein neues Rettungskonzept erprobt. Unter Leitung von Dr. med. Michael Scholz, im Deutschen Motor Sport Bund e.V. (DMSB) als Verbandsarzt Automobilsport für die medizinische Versorgung bei Autorennveranstaltungen zuständig, findet diese erste Probephase statt – parallel zu den bestehenden Rettungsstrukturen. Beteiligt ist auch ein sechsköpfiges Team vom DRK aus dem Kreis Ahrweiler.
Gemeinsam mit einem Team des DRK-Kreisverbandes Ahrweiler (Rettungsdienstbetreiber am Nürburgring) hat Dr. Scholz in monatelanger Kleinarbeit ein neues Konzept erarbeitet, das ab sofort bei DMSB-Rennen erprobt wird. Neu in dem vom DMSB und DRK erstellten Rettungskonzept sind die höheren Anforderungen an das Personal und an das verwendete Fahrzeug, das als „Medical Car“ bezeichnet wird: Der Fahrer des Medical Car muss ausgebildeter Rettungsassistent mit mehrjähriger Berufserfahrung sein und eine Rennfahrerlizenz erlangen, um das Medical Car im Einsatzfall unter Berücksichtigung des Rennreglements sicher über die Strecke zu fahren. Das Fahrzeug darf sofort nach Freigabe durch die Rennleitung im laufenden Renngeschehen zur Einsatzstelle fahren. Sechs Mitarbeiter vom DRK im Ahrkreis haben in den Wintermonaten diese Qualifikation erworben. Ein langjährig erfahrener Notarzt, vorzugsweise aus dem Fachbereich Anästhesie mit der Zusatzqualifikation des präklinischen Traumamanagements, vervollständigt das ersteintreffende Rettungsteam. Auch er erhält eine Zusatzausbildung, um mit den Besonderheiten des Motorsports vertraut zu sein.
Vor seinem ersten Einsatz während der neuen leistungsstarken Rennserie „Eurorace“ am Pfingstwochenende wurde das neue Fahrzeug den Offiziellen vom DMSB und Nürburgring vorgestellt. Sollte sich das Konzept nach seiner Erprobung bewähren, ist eine national verbindliche Umsetzung für alle deutschen Rennstrecken geplant. Sollte dies der Fall sein, gilt in der Motorsportwelt einmal mehr das Motto: „Jeder lobt, was Nürburgring erprobt.“