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Notfallbehandlungen dürfen nicht vom Landkreis abhängen

04.11.2025, 12:32 Uhr

Foto: RDMH

Hessische Hilfsorganisationen fordern Reform des Rettungsdienstes


Die hessischen Landesorganisationen des ASB, DRK, der Malteser und Johanniter fordern in einem gemeinsamen Positionspapier eine grundlegende Neufassung des Hessischen Rettungsdienstgesetzes. Die bevorstehende Novellierung des Gesetzes sollte genutzt werden, um das System zukunftsfähig aufzustellen. Dafür müssten sieben Forderungen der Hilfsorganisationen erfüllt werden:

  1. Hessenweite Vereinheitlichung rettungsdienstlicher Strukturen
  2. Einführung eines hessenweiten Qualitätsmanagements
  3. Weiterentwicklung der Zentralen Leitstellen
  4. Flächendeckende Einführung telemedizinischer Anwendungen im Rettungsdienst 
  5. Gesetzliche Verankerung von HvO-Gruppen und smartphonebasierter Erster Hilfe
  6. Rechtssichere Möglichkeit zur zeitlich befristeten Abweichung von personellen Besetzungs- und Qualifikationsvorgaben im Rettungsdienst bei Pandemien, besonderen Gesundheitslagen und Großschadensereignissen
  7. Gesetzliche Verankerung der Bereichsausnahme gemäß § 107 Abs. 1 Nr. 4 GWB im Hessischen Rettungsdienstgesetz.

Zentral seien vor allem die ersten drei Punkte. So dürfe die Notfallbehandlung nicht länger vom Landkreis abhängen. Die Vorgaben der Ärztlichen Leitungen zur medizinischen Versorgung sollten einheitlich sein, ebenso die Fahrzeugausstattungen und die Fortbildungsanerkennungen. Die Hilfsorganisationen fordern dafür auch eine zentrale Fachaufsicht im zuständigen Ministerium. Ein gesetzlich verankertes Qualitätsmanagementsystem mit jährlichem Qualitätsbericht sollte als Teil der Rettungsdienstfinanzierung anerkannt werden, heißt es in der zweiten Forderung. Zudem greifen die Hilfsorganisationen den Entwurf auf, Leitstellen zu modernen Gesundheitsleitstellen weiterzuentwickeln, um Patientinnen und Patienten gezielt in die richtige Versorgung zu steuern. Dafür würde es eine digitale Vernetzung, eine standardisierte Notrufabfrage und eine rechtssichere Alternativpfade benötigen.

Das Positionspapier steht hier zum Download zur Verfügung.

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