Der Samariterbund Wien führte gemeinsam mit dem Dachverband Wiener Sozialeinrichtungen erstmals ein Schwerpunktseminar zum Thema „Psychosoziale Krisen und psychiatrische Notfälle bei Menschen mit Fluchterfahrung“ durch. Ziel war die Stärkung der rettungsdienstlichen Handlungskompetenz sowie der Ausbau des relevanten Fachwissens u.a. zu Krankheitsbildern bei geflüchteten Menschen sowie Umgang mit Krisen. Psychiatrische Fachkräfte, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen und Mitarbeitende des Innenministeriums berichteten aus ihrer Praxis und vermittelten zusammen mit Betroffenen die Lebensrealitäten von Menschen auf und nach der Flucht und deren Auswirkungen auf die Gesundheitssituation.
Egmont Weber vom Ausbildungszentrum des Wiener Samariterbundes und Caroline Niknafs vom Dachverband Wiener Sozialeinrichtungen fokussierten bei der Programmausrichtung u.a. die Stärkung kommunikativer und traumasensibler Interventionsstrategien sowie die direkte Zusammenarbeit von Rettungsdienst mit Flüchtlingshilfe und Psychiatrie im Feld. Laut Dachverband sei die Vernetzung von Sozialeinrichtungen und Rettungsorganisationen insbesondere für geflüchtete Menschen wichtig, die als zumeist armutsbetroffene, psychisch schwer belastete und abgewertete Menschen in besonderem Maße auf informierte und empathische Helferinnen und Helfer angewiesen seien. Hilfen könnten auf dieser Grundlage gezielter erbracht und die Betroffenen an die passende Ansprechstelle vermittelt werden.