In bestimmten Gegenden kann der Rettungsdienst nur noch unter Polizeischutz zum Einsatz gelangen, so Stefan Lührs, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst im Kreis Steinfurt. Mittlerweile gehörten bei manchen Rettungsdiensten Schlagringe und Pfefferspray zur Grundausstattung, so Lührs. Auch Kurse zur Selbstverteidigung würden bei den Helfern großen Anklang finden.
Um dem Gewaltproblem beizukommen, arbeitet die Universität Bochum gegenwärtig an einer Studie über das Ausmaß der Gewalt gegen Helfer. Ende des Jahres soll die Gesamtanalyse vorliegen. Michael Alex vom Kriminologischen Lehrstuhl in Bochum warnt aber vor der Illusion, härtere Strafen allein könnten das Phänomen stoppen: „Höhere Gewaltandrohung schreckt nicht ab.“ Das sehen die Befürworter härterer Strafen anders, etwa der Kölner Polizeipräsident Klaus Steffenhagen: Er fordert zur Abschreckung eine Mindeststrafe, da Pöbeleien und tätliche Angriffe juristisch häufig im Sande verliefen. Vertreter der Gewerkschaft Ver.di fordern indes, auch Feuerwehrleute mit einzubeziehen, die ebenfalls von pöbelnden Schaulustigen behindert oder gar angegriffen werden.