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Rocker-Retter ziehen Bilanz zum Deichbrand-Festival

21.07.2025, 14:18 Uhr

Foto: B. Wagner/JUH

Zehnter Einsatz im Jubiläumsjahr


Unter dem bewährten Motto „Ihr rockt. Wir retten.“ leisteten die Johanniter in der vergangenen Woche bis zum heutigen Montagmorgen beim Deichbrand-Festival im niedersächsischen Nordholz bei Cuxhaven die sanitätsdienstliche Betreuung. Bereits bevor die ersten Besucher am Mittwochmittag auf das Gelände strömten, sicherten die ehrenamtlichen Helfer die Aufbauphase ab. Insgesamt acht Unfallhilfestellen standen rund um das Infield an den Bühnen sowie den angrenzenden Campingplätzen für die medizinische Versorgung der Gäste zur Verfügung. Dort wurden Sanitätszelte aufgebaut und medizinisches Material vorgehalten, um die Erstversorgung sicherzustellen. Mehrere Fußtrupps waren zudem immer auf dem Gelände unterwegs, um kurzfristig vor Ort helfen zu können oder den Transport zur nächsten Unfallhilfestelle vorzunehmen. Ein entsprechendes Schichtsystem sicherte eine Betreuung rund um die Uhr. Zusätzlich standen zahlreiche Rettungsfahrzeuge für den Patiententransport in die umliegenden Krankenhäuser zur Verfügung. Im Hintergrund waren zudem größere Aufgaben im Bereich der Einsatzleitung, Logistik, Technik und Verpflegung notwendig.

In diesem Jahr kümmerten sich die 700 ehrenamtlichen Rocker-Retter um insgesamt 2.900 Patienten. Davon wurden 1.300 Fälle mit Prellungen, Stauchungen, Kreislauf- oder alkoholbedingten Problemen protokolliert. 1.600 Patienten wurden wegen Bagatellen wie Blasen, Schürfwunden oder Pflasterbedarf versorgt. 105 Besucher wurden in umliegende Krankenhäuser transportiert. Laut Einsatzleiter Thorsten Ernst sei es hinsichtlich der Patientenkontakte ein ruhiges Einsatzgeschehen gewesen. Bei der Art und Anzahl der Verletzungen habe sich ein ähnlicher Verlauf abgezeichnet: Zu Beginn seien es vermehrt Verletzungen beim Zeltaufbau gewesen, darauf hätten Grillunfälle, Prellungen und Stauchungen gefolgt, aber auch alkohol- oder drogenindizierte Fälle. An Tagen mit höheren Temperaturen habe man sich um Kreislaufstabilisierungen gekümmert und an eine ausreichende Trinkwasserzufuhr erinnert.

Zahlreiche Einsatzkräfte aus dem Landesverband Niedersachsen/Bremen sowie aus anderen Landesverbänden hatten Urlaub genommen, um bei den umfangreichen Maßnahmen des Sanitätsdienstes zu unterstützen. Vor Ort waren Helfer aus Würzburg, Mannheim, Harburg, Köln, Berlin, Kiel, Kassel, Eschweiler und vielen weiteren Ortsverbänden im Bundesgebiet. Untergebracht wurden die Einsatzkräfte auf dem Gelände des angrenzenden Fliegergeschwaders. Die gemeinsame Unterkunft bot auch die Möglichkeit, sich gemeinsam auszutauschen und zu vernetzen. 

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